Neuzugänge

















1. Zum Geburtstag bekommen
2. Aus Neugierde gekauft
3. Aus Überzeugung gekauft

Engelschatten

Engelschatten - Marcus Richmann

Gewonnen und an einer Leserunde teilgenommen bei Lovelybooks.

Beschreibung:
Der russischstämmige Chefermittler der Mordkommission Zürich, Maxim Charkow, wird mit einer Serie mysteriöser Mordfälle in katholischen Kirchen konfrontiert. Der Täter hinterlässt bei seinen Opfern Insignien der heiligen Sakramente. Charkows schlimmste Befürchtung, einen religiös motivierten Serientäter jagen zu müssen, scheint sich zu bestätigen. Erst der dritte Mord führt ihn auf eine neue, weitaus gefährlichere Spur und in ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte.

Inhalt:
Es ist kurz vor Heiligabend und Maxim Charkow sieht sich im weihnachtlich dekorierten Zürich nicht nur mit einem neuen und äusserst komplexen Fall, sondern auch mit ziemlich viel Beziehungskram konfrontiert. Seine Freundin Gabriela möchte nämlich unbedingt mit ihm zur Paartherapie und auch auf dem Präsidium kriselt es. Warum nur ist Kommissar Kummer so mürrisch? Und was läuft schief mit Charkows Assistent Martin? Da kommt es Chefermittler Charkow gerade ziemlich gelegen, dass sein neuer Fall so kompliziert ist. Er kann so einigen Therapiesitzungen entgehen und auch das Mitarbeitergespräch schiebt sich wie von selbst immer weiter hinaus.
Ein brutaler Mord in einer katholischen Kirche passt eigentlich so gar nicht in die Vorweihnachtszeit. Schon gar nicht, wenn man sich nicht erklären kann, wo der Zusammenhang zwischen dem Opfer, einem russischen Bordellbesitzer, und dem Tatort liegt. Auch als eine zweite Leiche in einer Kirche gefunden wird, führen noch zu viele Spuren ins Nichts. Hat am Ende sogar die katholische Kirche etwas mit den Fällen zu tun? Und was hat es mit dem mysteriösen Geheimbund zu tun, dem einige Opfer und ihre Familien angehören?

Meine Meinung:
Ich finde es toll, dass ich dieses Buch auch ca. einen Monat vor Weihnachten gelesen habe und dass ich so die im Buch beschriebene Stimmung viel besser nachvollziehen konnte. In den Sommerferien hätte dieser Krimi wohl nicht dieselbe Wirkung auf mich gehabt, wie jetzt. Natürlich war es auch ein Vorteil, dass ich einige der Schauplätze zumindest in groben Zügen kenne und ich habe es dem Autor auch versprochen, dass ich die Originalschauplätze oder zumindest die Schauplätze in Zürich einmal besuchen gehe und darüber in meinem Blog berichte. Nach Chur reise ich wahrscheinlich nicht so schnell und werde das Bistum wohl aussen vor lassen. Hoffentlich kann ich diese "Krimi-Tour" in Zürich in den Weihnachtsferien machen und hoffentlich liegt dann ein wenig Schnee. So würde das alles natürlich besonders gut in Gesamtbild passen.
Aber nun zum Inhalt dieses Romans. Ganz ehrlich muss ich sagen, dass ich sehr positiv überrascht von der Sprache war. Schweizer Krimis sind leider manchmal ein wenig wie schweizer Filme. Ihnen lastet nicht selten (und leider nicht ganz zu Unrecht) ab und zu das Vorurteil an, zu konstruiert und in sich nicht stimmig aufgebaut zu sein. Dieses Buch hat so gar nichts mit diesem Vorurteil zu tun, im Gegenteil. Eine hochstehende, detaillierte und flüssige Sprache verbindet sich mit einem logischen und nachvollziehbaren Aufbau. Dass einige Klischees dabei ein wenig übertrieben sind (die herum liegenden Spritzen im Niederdorf-Quartier und die unzähligen Bordelle - ist es in Zürich wirklich so schlimm?) dienen dem Handlungsaufbau. Die beschriebenen Kirchen existieren und werden dann wohl auch Teil meiner Erkundigungen sein.
Die Personen gefallen mir sehr gut. Sie sind genau ausgearbeitet und haben alle ihren persönlichen und ausgeprägten Charakter. Charkows Freundin Gabriela mag ich zum Beispiel schon von Anfang an nicht, weil sie Charkow ändern möchte und dies ist vom Autor wahrscheinlich so beabsichtigt. Charkow hingegen ist ein hochintelligenter und konsequenter "Spürhund" mit einem ausgeprägten Instinkt. Ausserdem kann er - wenn er will - sehr gesellig und angenehm sein.
Seine Assistenten Priska und Martin machen einen guten Job und das Verhältnis auf dem Polizeipräsidium wird generell als von Stress geprägt, aber als sehr familiär beschrieben.
Die Geschichte an sich gefällt mir einfach total. Am Anfang dachte ich noch, dass ich es mit einem müden Abklatsch von "Illuminati" zu tun haben könnte, aber eigentlich geht es um etwas ganz anderes. Die Handlung basiert auf einem Drama, welches sich in den 1990-er Jahren in der Schweiz abgespielt hat und welches nun mit neuen Erkenntnissen und Ansätzen wieder aufgerollt wird.

Fazit:
Ich empfehle dieses Buch allen Krimifans, die gerne mitdenken und hochwertige Kriminalromane schätzen. Marcus Richmann gilt es auf jeden Fall im Auge zu behalten!

Zusätzliche Infos:
Autor: Marcus Richmann
Taschenbuch: 377 Seiten
Verlag: Gmeiner
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-8392-1435-0

Verrückt nach Joey

Verrückt nach Joey - Bettina Wenzel

Auch dieses Buch habe ich bei Lovelybooks gewonnen und damit an einer Leserunde teilgenommen. Mir ist übrigens aufgefallen, dass ich "Verrückt nach Joey" in meinem letzten Neuzugänge-Post vergessen habe, deshalb erwähne ich es hier noch einmal besonders. Es ist vor ca. zwei Wochen bei mir eingetroffen und hat mich sofort neugierig auf den Inhalt gemacht.

Beschreibung:
Mos Leben steht kopf: Ihre beste Freundin Tina hängt nur noch mit der Klassenstreberin ab, ihr Schwarm Joey würdigt sie keines Blickes und nun soll Mo auch noch bei ihrem Vater und seiner neuen Flamme wohnen, während ihre Mutter auf einem Selbstfindungstrip in Griechenland ist! Einziger Lichtblick ist Bea, die neu in die Klasse kommt. Chaotisch, wild und weltgewandt scheint sie auf alles eine Antwort zu haben. Klar, dass die coole Bea auch schon den perfekten Plan hat, wie Mo am besten Joey erobert.

Inhalt:
Mo ist jung und klug und hat in ihrem Leben so einiges um die Ohren. Sie hat ihr Herz an Joey verloren, den - ihrer Meinung nach - coolen, intelligenten, zurückhaltenden, einfühlsamen, liebevollen und perfekten Joey. Nur leider ist sie unglaublich schüchtern und weiss überhaupt nicht, wie sie es anstellen soll, sein Herz zu erobern. Auf die Hilfe von Tina, ihrer ehemals besten Freundin, kann sie nicht zählen, diese hat plötzlich nur noch gute Noten und kluge Wortmeldungen im Unterricht im Kopf. Als wäre dies alles nicht genug, verschwindet Mos Mutter von einem Tag auf den anderen nach Griechenland, um sich von ihrer traurigen Scheidung zu erholen und ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben. Mo freut sich schon darauf, alleine zu Hause zu bleiben. Aber da freut sie sich zu früh. Ihre Mutter hat nämlich bereits organisiert, dass Mo während dieser ganzen Zeit vor den Sommerferien bei ihrem Vater und seiner neuen Freundin in deren neuen und super aufgeräumten Wohnung leben soll. Dass ihr Vater sich nur für Mos schulische Laufbahn und nich für ihre Gefühle zu interessieren scheint, ist für die gute Vater-Tochter-Beziehung während dieser Zeit nicht gerade förderlich. Zum Glück ist wenigstens die neue Mitschülerin auf Mos Seite. Die mutige und draufgängerische Bea hat so manche tolle Geschichte auf Lager und zudem noch einige ausgefallene Ideen, wie Mo an Joey heran kommen kann. Wenn das nur mal gut geht...

Meine Meinung:
Verrückt nach Joey ist ein Jugendbuch für Mädchen zwischen elf und vierzehn Jahren und ich habe dieses Buch zusammen mit Zalanda gelesen, welche bei mir Deutsch-Nachhilfestunden besucht und genau zur Zielgruppe gehört. In dieser Rezension werde ich aber nur meine Meinung zum Buch darstellen, Zalanda schreibt eine eigene Rezension, die dann auf Lovelybooks veröffentlich werden wird.
Der Zielgruppe und dem Motto entsprechend kommt "Verrückt nach Joey" in leuchtendem Pink daher und auch wenn wir alle das Mädchen in uns ab und zu verleugnen, so hat mir das Cover dieses Buches so richtig gut gefallen.
Bettina Wenzel schafft es, dieses Jugendbuch sehr unterhaltsam und trotzdem tiefgründig zu gestalten. Die von ihr gewählte Sprache passt sehr gut zum Genre Mädchenroman und zur angegebenen Altersgruppe. Kurze, prägnante und leicht zu verstehende Sätze, ein witziger Stil und trotz dem grossen Unterhaltungswert auch das nötige Mass an Tiefgründigkeit und Ernst, zeichnen dieses Buch als sehr vielseitig aus.
Die Charaktere sind sehr detailliert ausgearbeitet und haben ihre ganz eigene Persönlichkeit, welche sich durch das ganze Buch hindurch zeigt, auch wenn sich gewisse Meinungen, Einstellungen und Erzählungen im Laufe der Geschichte verändern.
Mos Situation ist die vieler junger Menschen. Verliebt in einen unerreichbaren Jungen (oder natürlich im umgekehrten Fall auch Mädchen), geschiedene Eltern oder generell Stress zu Hause und dann natürlich auch noch Zoff mit der besten Freundin. Bettina Wenzel zeigt grosses Einfühlungsvermögen bei der Beschreibung von Mos Situation und ihrem Umfeld und lässt es dabei nicht an viel Witz und sprachlichen Finessen mangeln.
Mo ist eine kluge, liebenswerte Person, die im Matheunterricht nicht mehr so richtig mitkommt und eigentlich nur wieder ihre bester Freundin Tina zurück will. Sie ist einfühlsam und fühlt sich auch nicht so gut dabei, dem schrägen Paul immer wieder eine Abfuhr erteilen zu müssen. Sie ist die ideale Hauptperson und hat mit Bea eine aufgeschlossene Freundin, die ihr einiges an Überraschungen zu bieten hat, an ihrer Seite.

Fazit:
Dieses Buch soll Mut machen, zu sich und seinen Gefühlen zu stehen und sein Leben dabei selber in die Hand zu nehmen. Zudem garantiert es ein hohes Mass an Unterhaltung und ist damit eine ideale Lektüre für die angegebene Zielgruppe, Mädchen im Alter von elf bis vierzehn Jahren.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Bettina Wenzel
Taschenbuch: 188 Seiten
Verlag: Oetinger Taschenbuch
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-86430-017-2

Das Geheimnis der Lady Audley

Es freut mich sehr, dass meine Leserzahl wieder ein wenig gewachsen ist, obwohl ich mich im Moment nicht so viel melde. Ein herzliches Willkommen und viel Vergnügen beim Lesen meiner Texte wünsche ich euch Neudazugekommenen und allen treuen "Alten" gilt mein Dank für die vielen gemeinsamen Lesestunden.


Das Geheimnis der Lady Audley

Dieses Buch wurde mir von Blogg dein Buch zur Verfügung gestellt. Es stammt aus dem Dryas Verlag und ihr könnt es hier bestellen.

Beschreibung:
Ein Londoner Anwalt versucht, den Mord an seinem Freund aufzuklären, doch die wunderschöne Lady Audley will dieses mit allen Mitteln verhindern. Ihm wird schnell klar, dass Lady Audley ein dunkles Geheimnis hütet. Um den Mörder seines Freundes finden zu können, muss er es lüften. Ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt zwischen dem jungen Mann und der bildschönen Frau.
Hochgelobt von den damaligen Kritikern erlebte Lady Audley's Secret bereits im Jahr seines Erscheinens, 1862, einen bis dahin unerreichten Erfolg. Braddons Buch wurde übersetzt, verfilmt und auf die Theaterbühnen der Welt gebracht.

Inhalt:
Robert Audley ist ein absolut gemütlicher Mensch. Er lebt sein Leben von Tag zu Tag und verhindert dabei jegliche Tätigkeit, die ihn erschöpfen könnte. Auch grosse Aufregungen oder komplizierte Gefühlsregungen kann er nicht nachvollziehen. Trotzdem ist dieser scheinbar so faule Mensch Anwalt und dies hat er einigen einflussreichen Freunden zu verdanken, mit denen er an unzähligen Anwaltsessen teilgenommen hat und durch die er in der erhabenen Kreis der Anwälte aufgenommen wurde.
Als aber sein Freund George Talboys auf dem Anwesen von Roberts Onkel spurlos verschwindet, wird selbst Robert Audley stutzig. Er verstrickt sich mehr und mehr in Nachforschungen und nimmt dabei unter anderem die sonderbaren Geschichten von der Frau seines Onkels, Lady Audley, ins Visier. Doch die bildschöne und intelligente Dame gibt sich bedeckt und so muss Robert sehr weit in der Vergangenheit seiner "Tante" stöbern und dabei auch noch ganz vielen anderen Spuren nachgehen, um sich selber ein Bild zu verschaffen. Der Schwiegervater seines Freundes Talboys ist ihm dabei keine grosse Hilfe. Und als sich auch noch Roberts Cousine Lady Alicia Audley so seltsam zu benehmen beginnt, versteht Robert die Welt definitiv nicht mehr.

Meine Meinung:
Im Genre "Viktorianischer Krimi" kenne ich mich überhaupt nicht aus, habe mich aber aufgrund meiner Leidenschaft für Kriminalromane für dieses Buch bei Blogg dein Buch beworben und habe es dann ja auch tatsächlich gewonnen. Ich kann aber nun vom Aufbau her nicht mit anderen Romanen dieser Art vergleichen.
Ganz klar gestört hat mich die Tatsache, dass ich nach fünfzig Seiten schon genau wusste, wie das Buch ausgehen würde und welche Figur aus welchem Grund wie gehandelt hat und ich habe mich in keiner meiner Vermutungen getäuscht. Deshalb waren für mich die ganze Aufklärungsarbeit und die endlosen Gedankengänge von Robert Audley schon fast ein wenig mühsam, weil ich in diesem Roman einfach während keiner einzigen Sekunde Spannung gefühlt habe.
Ich muss aber sagen, dass der Schreibstil von der Übersetzerin an sich sehr passend zum Thema und zur Zeit gewählt ist und dass Anja Marschall mit der Überarbeitung des Buches eine grosse Arbeit geleistet hat. Die romantische Sprache (im Sinne der Epoche der Romantik) und die sehr feinsinnig verarbeitete Gesellschaftskritik dieses Romans, sowie die brisanten Themen der Geschichte (Bigamie, Mord, Betrug) zeugen von der Autorin als durchaus in ihrer Zeit verwurzelten aber bereits sehr aufgeschlossenen und emanzipierten Frau, die sich nicht scheute, damalige Tabus anzusprechen. Auch das Verhältnis von den Herrschaften zu ihren Dienstboten und die Kluft zwischen Mann und Frau werden durch kleinste Aspielungen in Frage gestellt und überwunden und wer gerne genau und zwischen den Zeilen liest, wird in diesem Zeitdokument sicher enige zum Nachdenken anregende und absolut durchdachte Passagen finden.
Die Figuren passen sehr gut in die Handlung hinein und ich finde sowohl den Anwalt Robert Audley in seiner gemütlichen aber scharfsinnigen Art, wie auch die von einer seltsamen Aura umgebenen Lady Audley und die ganzen anderen mehr oder weniger durchtriebenen und egoistischen oder einfach nur verliebten Figuren sehr stimmig beschrieben.

Fazit:
Dieser Roman ist an sich durchaus lesenswert, enthält mir persönlich aber zu wenig prickelnde Spannung und verrät sein Ende leiter schon in den ersten fünfzig Seiten.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Mary Elizabeth Braddon
Taschenbuch: 334 Seiten
Verlag: Dryas Verlag
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Anja Marschall
ISBN 978-3-940855-47-3

Fritzi und ich

Fritzi und ich - Jochen König

Beschreibung:
Jochen ist 27 als er erfährt, dass seine Freundin schwanger ist. Er will das Kind, sie ist skeptisch. Daraufhin entscheiden die beiden sich für einen radikalen Rollenwechsel: Nach ihrer Geburt zieht Fritzi zu ihrem Vater. Für den beginnt nun eine turbulente Zeit zu zweit - er will nicht nur ein guter Vater sein, sondern auch sein Leben im hippen Berlin nicht aufgeben. Ein authentisches Buch über das Leben eines echten "neuen Vaters", über Rollenklischees, Partys und die Liebe.

Inhalt:
Jochens Freundin erwartet ein Kind und weil seine Freundin eigentlich noch nicht mit einem Kind gerechnet, das Paar sich aber gegen eine Abtreibung entschieden hat, ist schon zu diesem Zeitpunkt klar, dass Jochen das Kind, sobald es auf der Welt ist, zu sich nehmen und so zukünftig als alleinerziehender Vater leben wird. Nach einer traumatischen und sehr langen Geburt, zieht Fritzi zu ihrem überglücklichen Vater und schon bald bewältigt Jochen kleine und grössere Probleme im Alltag, kocht, füttert und kümmert sich um seine Tochter, organisiert Ferien, einen Kitaplatz und trifft sich mit anderen Müttern und Väter. Das Paar entscheidet gemeinsam, wie die Betreuung von Fritzi genau geregelt wird, wie viel Geld Jochen erhält und wann Fritzi die Nacht oder das Wochenende bei ihrer Mutter verbringt.
Am schwersten ist jedoch immer der Gang zur Behörde. Immer dann wenn es ums An- oder Abmelden und um irgendwelche Regelungen geht, die mit Fritzi zu tun haben, wird Jochens Geduld auf die Probe gestellt. Ist es in der heutigen Zeit immer noch so ungewöhnlich, alleinerziehender Vater zu sein? Selbstkritisch, humorvoll und sehr ehrlich berichtet Jochen König vom Alltag mit seiner Tochter und den täglichen Schwierigkeiten und Freuden, die er mit ihr erlebt.

Meine Meinung:
Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich von diesem Buch ein Mitleid heischendes Bekenntnis eines Vaters erwartet, der täglich überfordert ist und trotzdem davon berichtet, was für ein Held er doch sei, weil er die Zeit mit seinem Kind verbringe.
Jochen König hat mich mit seinem Buch "Fritzi und ich" sehr positiv überrascht und mir meine Vorurteile gerade einmal auf die Nase gebunden. Er jammert nämlich nicht, er beschreibt, er ist nicht überfordert, nur gefordert und dass man dabei ab und zu an seine Grenzen stösst, ist normal und er stellt sich überhaupt nicht als Held dar sondern zweifelt sogar ganz häufig an sich und dem gewählten Familienmodell. Eine Meinung zu diesem Buch zu formulieren ist nicht ganz einfach, weil es sich nicht um eine fiktive Geschichte, sondern um die Beschreibung des Alltags einer Familie handelt. Man kann alle Entscheidungen und jede Handlung des Paares gut oder schlecht finden, kritisieren oder loben. Tatsache ist aber, dass sich Jochen König mehr Gedanken gemacht hat, als viele andere Väter, dass sein Engagement grösser ist, als das Engagement anderer Männer und dass er immer versucht, das Beste für seine Tochter zu tun. Auch wenn dieses Familienmodell überhaupt nicht meines wäre, weil ich ein absoluter Beziehungsmensch bin, das Leben als Paar sehr schätze und darum auch mit meinem Partner zusammen wohnen würde, so präsentiert uns König doch eine Alternative zum traditionellen Modell und viele Gründe dafür und dagegen. Er liefert eine Diskussionsgrundlage, viele Anregungen und berichtet manchmal auch einfach nur aus seinem Alltag.
Probleme, Streits und verkaterte Vormittage spielen dabei eine genau so wichtige Rolle, wie Liebe, Sex und Ausflüge mit der Tochter.
Ausserdem ist das Buch ganz toll geschrieben. Es ist sehr verständlich aber nicht simpel aufgebaut und wirkt so ehrlich erzählt und voller Liebe zu diesem Kind, dass man den Autor dafür einfach mögen muss.

Fazit:
"Fritzi und ich" ist sehr unterhaltsam und kurzweilig. Das Buch hat mich einige Male zum Lachen gebracht und mich darin bestätigt, dass es nicht nur eine Möglichkeit gibt im Leben, sondern immer ganz viele verschiedene Wege.

Zusätzliche Infos:
Autor: Jochen König
Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: Herder
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-451-30679-2

Stadtrandritter

Stadtrandritter - Nils Mohl

Beschreibung:
 Feuer, Eifersucht und Glaube, fühlt es sich so an, erwachsen zu werden?
Ein Ausflug in deinen Kopf, das wäre, glaube ich, ein Abenteuer!
Mädchen trifft Junge wieder. Traum wird Wirklichkeit wird Alptraum. Am Stadtrand, dort, wo die Hochhäuser stehen. Ein Fest wirft seine Schatten voraus, und der Herbst kommt. Laub fällt. Regen, Regen, Regen. Und am Ende gerät die Zeit aus dem Takt, steht die Kirche in Flammen. Ein Kurzschluss? Brandstiftung? Die Folge all der Kreuzzüge, die im Namen von Eifersucht, Trauer, Rache und Überzeugung geführt wurden? Die Frage, die bleibt: Was, wenn sich alle bisherigen Gewissheiten in Rauch auflösen. Woran überhaupt glauben?

Inhalt:
Merle von Aue und Silvester Lanzen. Merle mag Silvester, Silvester ist mit Domino zusammen und mag Merle, eine Ausgangslage, die für alle Beteiligten nicht ganz einfach ist. Aber eigentlich geht es ja gar nicht um die grosse Liebe, sondern ist viel komplizierter. Da ist nämlich auch noch Kitty, Silvesters Schwester, deren Tod ihn komplett aus der Bahn geworfen hat und die er schmerzlich vermisst. Nur langsam findet er wieder in sein Leben zurück und muss sich dabei ständig Sorgen um seine Mutter machen, die mit dem Verlust ihrer Tochter noch immer nicht klar kommt. Die Mitarbeiter der Kirchgemeinde, die sich als Anspielung an mittelalterliche Tafelrunden Knappen nennen, sind Merle und Silvester eine grosse Hilfe. Die Jugendarbeit gibt ihrem Leben Strukturen und Verantwortung und darum ist es gar nicht so schlimm, wenn man manchmal mitten in der Nacht und einsam auf einem Hochhausdach am Stadtrand sitzt, weil man nicht weiss, wohin man sonst gehen soll. Als wäre alles nicht schon genug verstrickt, ist da auch noch Kondor, der - vielleicht, vielleicht aber auch nicht - etwas mit dem rätselhaften Verschwinden von Kittys Katze zu tun hat und dessen zwielichtige Vergangenheit ihn immer wieder einholt.

Meine Meinung:
Ich habe mir vor dem Lesen überhaupt kein Bild von "Stadtrandritter" gemacht und wollte mich von diesem Buch einfach nur überraschen lassen. Das ist dem Buch auch sofort gelungen. In viele unterschiedlich lange - zuerst wirr und dann immer logischer angeordnet scheinende - Kapitel gegliedert, macht es dieses Buch dem Leser nicht ganz einfach, es auf Anhieb zu verstehen. Zwischenhalte, Personen, die sich selber vorstellen und einige Seiten Bonusmaterial könnten darauf hin deuten, dass dieses Buch eigentlich ein Film sein will. "Verfilme mich" scheint schon ganz von Anfang zwischen den Zeilen zu stehen. Ich bin mir aber fast sicher, dass diese offensichtliche Provokation eher versucht, mit den Genres zu spielen, als dass der Autor es nötig hat, dieses Buch auf der Leinwand zu sehen. Es ist nämlich schon für sich selbst stehend ganz grosses Kino und ich denke nicht, dass ein Film diesen unendlich vielen Details, Verzierungen und Extras gerecht werden könnte.
Aber was will das Buch dann? Was will der Autor uns damit sagen?
In erster Linie ist "Stadtrandritter" eine epische Geschichte voller Liebe, Verzweiflung, Schmerz und Glaube, die unterhaltsam und atemlos spannend ist und ein unglaublich intimes Bild der jungen Protagonisten zeichnet, so, als würde der Autor genau wissen, von was er schreibt. Dieser Roman hat einen ziemlich hohen Anspruch an den Leser und liest sich deshalb nicht einfach zwischen zwei Meetings, sondern schreit förmlich nach Aufmerksamkeit. Es scheint mir aber so, als würde dieses Buch verstanden werden wollen. Es ist nicht einfach ein Stück Kunst, welches verwirren, verblüffen und schockieren will, es ist ein Stück Kunst mit einem tieferen Sinn, das gelesen, diskutiert, und nicht mehr vergessen werden will.
"Stadtrandritter" von Nils Mohl zeigt uns, dass nichts im Leben immer genau so ist, wie es auf den ersten Blick scheint und dass jede Gewissheit hinterfragt oder sogar umgangen werden kann. Der Glaube wird in diesem Buch häufig aber nie missionarisch thematisiert. Jede Figur hat eine eigene Auffassung von der Kirche, von Gott und vom Glauben. Dabei geht es aber häufig nicht um einen Glauben im religiösen Sinn, sondern um den Glauben an sich selbst und andere, das Vertrauen auf die eigene Stärke und darauf, dass es für jede noch so vertrackte Situation einen Ausweg geben kann, wenn man nur intensiv genug sucht und bereit ist, Kompromisse zu machen.

Fazit:
"Stadtrandritter" ist der zweite aber für sich stehende Teil der Trilogie Liebe-Glaube-Hoffnung und hat mich so überzeugt, dass ich mir den ersten Teil sofort bestellt habe. Unkonventionell, überraschend und episch lässt dieser Roman den Leser mit der Lust auf mehr zurück.

Zusätzliche Infos:
Autor: Nils Mohl
Taschenbuch: 688 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-499-21614-5

Auslosung Liebesroman-Projekt

Hallo zusammen

Es freut mich sehr, dass ich vierzehn Buchempfehlungen erhalten habe und unter diesen vierzehn Empfehlungen verlose ich ganz gerne den Liebesroman der Wahl in einem "Liebespaket" voller kleiner Überraschungen.
Ausgelost habe ich mit random.org und hier ist die Gewinnerin:
Die Nummer 10 ist Lotta Lunatic, herzliche Gratulation!
Eine Mail an dich macht sich in wenigen Sekunden auf den Weg. Bitte sende mir so schnell wie möglich deine Kontaktdaten, sonst wird noch einmal gelost.

Allen, die leer ausgegangen sind kann ich hoffentlich schon bald wieder eine Chance anbieten.
Alles Gute und noch ein schöner Sonntagnachmittag
Livia

Vom Atmen unter Wasser

Das ist nun noch die letzte ausstehende Rezension vom Oktober. Ich wollte mich ein wenig an die Reihenfolge halten, bevor ich schon mit den Rezensionen der November-Bücher beginnen. Das mache ich dann aber schon bald.

Vom Atmen unter Wasser - Lisa-Marie Dickreiter

Beschreibung:
Die Bergmanns waren eine ganz normale Familie. Bis Sarah, die sechzehnjährige Tochter, eines Abends auf dem Nachhauseweg ermordet wird. Jetzt, ein Jahr später, ist der Gerichtsprozess vorbei, der Täter verurteilt. Doch was geschieht mit denen, die zurückbleiben, die mit ihrem Leben nicht einfach weitermachen können? Vom Atmen unter Wasser erzählt vom Versuch einer Familie, mit ihrer Trauer umzugehen. Als die Mutter am ersten Jahrestag von Sarahs Ermordung einen Suizidversuch unternimmt, bittet der Vater den Sohn um Hilfe. Ausgerechnet Simon, der Zeit seines Lebens im Schatten der jüngeren Schwester stand, soll nun die Balance der Familie wiederherstellen. Und tatsächlich: Es gelingt ihm, seine Mutter in ihrem Kokon aus Trauer und Wut zu erreichen - doch dabei gerät er an seine Grenzen und droht sich selbst zu verlieren.

Inhalt:
Eine ganz normale vierköpfige Familie wird von einem Tag auf den anderen vor das Nichts gestellt. Die bei allen beliebte und hübsche Tochter Sarah wird ermordet und lässt ihre Eltern und ihr Umfeld voller Trauer zurück. Auch ihr Bruder Simon hadert mit dem Schicksal. Als kleines Kind hat er seine Schwester nämlich einmal sogar los werden wollen, weil er immer eifersüchtig auf sie war und nun steht er plötzlich als Einzelkind dar und muss mit dem Verlust der Schwester, der Trauer der Eltern und mit einem unbestimmten Schuldgefühl klar kommen, welches stark an ihm nagt.
Da klingelt bei Simon mitten in der Nacht das Handy, er muss schnell in den Notfall. Dort findet er seine Mutter vor, welche sich die Pulsschlagadern aufgeschnitten hat und nichts mehr vom Leben erwartet und seinen Vater, der hilflos am Bett seiner Frau steht und nicht mehr weiss, wie er weiter machen kann.
Ausgerechnet Simon soll sich nun um seine Mutter kümmern, soll von zu Hause aus lernen und seine Arbeiten schreiben und so versuchen, seine Mutter von weiteren Verzweiflungstaten abzuhalten. Der eigentlich schon längst ausgezogene Sohn findet zurück in seine Familie und beginnt, seine eigene Geschichte und die Geschichte seiner Schwester aufzuarbeiten.

Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch aufgrund des Klappentextes gekauft und habe natürlich erwartet, dass es sehr rührend und gut recherchiert sein wird. Dies war auch der Fall, allerdings trotzdem anders, als erwartet. Berührend, statt rührend und so offen und ehrlich, voller Gefühle und Schmerz, dass es genau so gut eine Biografie hätte sein können. Der Autorin muss für ihre Recherchearbeit, ihre genaue Beobachtungsgabe und ihr Einfühlungsvermögen wirklich ein sehr grosses Kompliment gemacht werden.
Die Figuren sind sehr vielschichtig gestaltet. Da ist auf der einen Seite die verzweifelte Mutter, welche keinen Sinn mehr in ihrem Leben sieht und sich krampfhaft an alles klammert, was ihr von ihrer Tochter geblieben ist und der Vater, der seine Frau und seinen Sohn in er Situation nicht mehr erkennt und dabei fast vergisst, dass er auch noch einen Weg finden muss, um glücklich zu werden. Auf der anderen Seite steht Simon, der mit seinem Studium beschäftigt ist, sich verliebt und seine Schwester zwar vermisst, aber nicht genau weiss, wie er mit der neuen Rolle als "Einzelkind" umgehen soll.
Die Vergangenheit wird nicht chronologisch, aber in einer sehr stimmigen Anordnung erzählt und aufgerollt, die Position der verschiedenen Figuren wird genau beschrieben und auch wenn jede Figur immer wieder in der Ich-Form ihre eigene Sicht erklärt, so wirkte es auf mich so, als würden Simon, sein neues Leben und sein Umgang mit der Vergangenheit im Zentrum stehen.
Dies finde ich eine sehr sinnvolle Entscheidung der Autorin. Simon ist nämlich die einzige Figur, die wirklich vorwärts geht, die bereits in der Lage ist, zu reflektieren und die nicht hadert, sondern versucht, einen Weg zu finden.

Fazit:
Dieses Buch ist eine absolut gelungene und sehr einfühlsame Erzählung über das Schlimmste, was einer Familie geschehen kann. Es wird aber nie reisserisch oder gar belehrend, sondern zeigt den Weg der verschiedenen Familienmitgliedern auf und versucht, das Verarbeiten einer solchen Tragödie zu verstehen.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Lisa-Marie Dickreiter
Fester Einband: 271 Seiten
Verlag: Bloomsbury
Sprache: Deutsch
ISBN  978-3-8270-0945-6

Legend Fallender Himmel

Legend Fallender Himmel - Marie Lu

Beschreibung:
Eine Welt der Unterdrückung. Rachegefühle, die durch falsche Anschuldigungen genährt werden. Und Hass, dem eine grenzenlose Liebe entgegentritt. Dies ist die Geschichte von Day und June. Getrennt sind sie erbitterte Gegner, aber zusammen sind sie eine Legende! Der unbändige Wunsch nach Rache führt June auf Days Spur. Sie, ausgebildet zum Aufspüren und Töten von Regimegegnern, erschleicht sich sein Vertrauen. Doch Day, der meistgesuchte Verbrecher der Republik, erweist sich als loyal und selbstlos angetrieben von einem unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn. June beginnt, die Welt durch seine Augen zu sehen. Ist Day tatsächlich der Mörder ihres Bruders? Fast zu spät erkennt June, dass sie nur eine Spielfigur in einem perfiden, verräterischen Plan ist. Fallender Himmel ist der erste Band der Legend-Trilogie.

Inhalt:
June hat den "grossen Test" mit der höchstmöglichen Punktzahl bestanden, June ist die Zukunft des Landes. Als diese muss sie eine harte Ausbildung absolvieren und sowohl körperlich, wie auch geistig bis an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen. Dies fällt ihr meistens leicht, weil sie weiss, dass sie für die gute Sache kämpft und weil sie viel Unterstützung ihres Bruders erfährt. Nur der frühe Verlust ihrer Eltern macht ihr noch manchmal zu schaffen. Und Day. Day ist wohl so etwas wie der Staatsfeind Nummer eins. Jung, flink und unauffällig versetzt er das Regime in Angst und Schrecken. Niemand weiss genau, wie er aussieht und welche Ziele er mit seinen teilweise sehr gewagten Aktionen verfolgt. Dass er aber Junes Bruder umgebracht haben soll, das steht für die Regierung fest. Und dass June Rache geschworen hat, versteht sich von selbst.
Sie schafft es auch, Day aufzuspüren und versucht ab dann, ihn zu überführen. Doch was ist auf Days Flucht vor einigen Tagen wirklich passiert? Wie genau ist Junes Bruder ums Leben gekommen und welche Ziele verfolgt das Regime? Plötzlich ist nicht mehr alles so, wie es auf den ersten Blick ausgesehen hat und June muss sich klar werden, auf welcher Seite sie steht.

Meine Meinung:
Legend war schon ganz lange auf allen Bücherblogs und in den Buchhandlungen vertreten, bis ich es letztes Jahr zu Weihnachten bekommen habe. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es erst gerade im Oktober gelesen habe. Ich war aber total begeistert vom Buch und bin froh, dass der zweite Teil schon bei mir zu Hause steht.
Das Regime in dem June und Day aufwachsen ist streng und ziemlich undurchsichtig. Folter und Todesstrafe sind an der Tagesordnung und werden meiner Meinung nach mit der nötigen Brutalität und trtozdem zu einem Jugendbuch passend dargestellt. Klar ist jedoch, dass ich dieses Buch keinem Kind sondern wirklich erst einem Jugendlichen ab vielleicht vierzehn/fünfzehn Jahren zu lesen geben würde. Eine jüngere Person ist wahrscheinlich gar nicht in der Lage, alle geschilderten Situationen und politischen Zusammenhänge, sowie die im Buch enthaltene Gesellschaftskritik restlos zu verstehen.
Zu tun haben wir es mit einem Überwachungsstaat, der selber nicht ganz lautere Ziele verfolgt und von dem bis zum Schluss nicht klar ist, wie genau er aufgebaut ist. Dies spielt allerdings überhaupt keine Rolle, weil dies sich innerhalb der nächsten zwei Bände wahrscheinlich noch klären wird.
June ist mir sehr sympathisch. Sie und Day sind für ihr Alter sehr reif, was aber zu ihrer eher schwierigen Kindheit passt. June ist ausserdem sehr ehrgeizig und hat eigentlich keine gleich alten, sondern nur ältere Mitschüler und Vorbilder. Sie zweifelt, bis sie Day kennen lernt, keine Sekunde an ihrer Überzeugung, was sie fürs Regime zu einer wichtigen Person und einer gefährlichen Waffe macht.
Day ist eigentlich der einfühlsamste und ehrlichste Mensch der Welt. Er will nur seinen kleinen Bruder vor dem drohenden Seuchentod retten und seiner Familie ein wenig Unterstützung zukommen lassen. Dafür nimmt er grosse Risiken auf sich und hat es sich schon vor langer Zeit mit dem Regime verspielt.
Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Generell ist er sehr eingängig gehalten, verliert aber nie seine Ausdrucksstärke.

Fazit:
Ein Buch, welches ich Jugendlichen ab vierzehn/fünfzehn Jahren empfehlen würde und welches mit seinem Schreibstil und der sehr komplexen Handlung überzeugt.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Marie Lu
Fester Einband: 363 Seiten
Verlag: Loewe
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Sandra Knuffinke,  Jessika Komina
ISBN 978-3-7855-7394-5

Neuzugänge



Die "Geschichte der Sowjetunion" natürlich für meine Bachelorarbeit als Überblick, "Engelschatten" (der Titel klingt für mich wie ein Zungenbrecher, "Engelsschatten" würde mir leichter fallen, aber vielleicht gibt es ja einen Grund für diese Schreibweise) und "Der ist ja nicht doof..."habe ich bei Lovelybooks gewonnen und darf damit an einer Leserunde teilnehmen.
Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf die Bücher.

Erinnerung: Gewinnspiel

Hier nun noch meine letzte Erinnerung für mein Gewinnspiel, welches als Auftakt für mein Liebesroman-Projekt dient. Für alle, welche noch nicht so lange dabei sind:
Ich habe in letzter Zeit einige Bücher gelesen, welche als Liebesromane verkauft wurden, welche mich aber überhaupt nicht berührt haben und deshalb suche ich für dieses Projekt die berührendsten, schönsten und speziellsten Liebesromane.

Hinterlasst mir bis am 9.11.2013 um 24.00 Uhr einen Kommentar unter dem Liebesroman-Post, in dem ihr mir den schönsten, berührendsten und aussergewöhnlichsten Liebesroman nennt (bitte nur ein Buch pro Person nennen), den ihr je gelesen habt. Sagt mir bitte auch, welches Buch zum Thema Liebe ihr schon immer einmal lesen wolltet, im Gewinnfall werde ich euch nämlich genau dieses gewünschte Buch schenken. Hinterlasst doch bitte noch eine Mailadresse oder euren Bloglink. Am 10.11.2013 werde ich nämlich unter allen Kommentierenden einen Namen ziehen und der Gewinnerin oder dem Gewinner ein "Liebespaket" mit dem Wunschbuch und einigen kleinen Überraschungen zukommen lassen. Es ist egal, von wo ihr kommt, ob ihr hier mitlest und ob ihr einen Blog habt.

Ich werde einige oder auch alle diese Bücher innerhalb des kommenden Jahres lesen und mir so ein eigenes Bild davon machen. Natürlich werde ich euch mit einer ausführlicher Rezension darüber informieren, wie mir die Bücher gefallen haben und von wem ich den Tipp erhalten habe.
Ich überlege mir sogar, 2014 eine Liebesroman-Challenge zu starten, bin mir aber noch nicht sicher, ob da genug Teilnehmer dabei wären. Vielleicht könnt ihr mir ja auch noch mitteilen, ob ihr euch dafür interessieren würdet, oder eher nicht.

Das Wichtigste in Kürze:
Schreibt mir bis am 9.11.2013, 24.00 Uhr einen Kommentar unter den Liebesroman-Post vom 6.10.13 mit eurem berührendsten Liebesroman, eurem absoluten Wunsch-Liebesroman und eurem Bloglink/eurer Maildresse.

Noch Fragen? Dann schreibt mir eine Mail auf froschknutscher@gmail.com

Ich freue mich schon auf die Verlosung und hoffe, eine von euch mit einem"Liebespaket" glücklich zu machen.
Ganz liebe Grüsse an alle und noch einen guten Endspurt vor dem Wochenende
Livia

Leseliste November

Im November habe ich ganz viele Rezensionsexemplare zu lesen und freue mich schon auf die vielen Leserunden, an denen ich bei Lovelybooks teilnehmen kann.

Folgende Bücher werde ich im November (versuchen zu) lesen:
  1. Ansichten eines Clowns - Heinrich Böll
  2. Das Geheimnis der Lady Audley - Mary Elizabeth Braddon
  3. Goliath - Malcolm Gladwell
  4. Die Roswell Verschwörung - Boyd Morrison
  5. Fritzi und ich - Jochen König
  6. Stadtrandritter - Nils Mohl
  7. Das verborgene Lied - Katherine Webb
  8. Bartimäus, Der Ring des Salomo - Jonathan Stroud
  9. Die Tribute von Panem, Band 1: Tödliche Spiele - Suzanne Collins
  10. Die Tribute von Panem, Band 2: Gefährliches Spiel - Suzanne Collins

Lese-Statistik Oktober 2013

Im Oktober habe ich mich nicht ganz an meine Leseliste gehalten, weil ich einfach zu viele Bücher bei Lovelybooks gewonnen habe und deshalb diese dazwischen schieben musste.
Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit den gelesenen Büchern und habe auch einige tolle Leseerfahrungen gemacht.

Und hier alle meine im Oktober gelesenen Bücher:



Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein perfekt gearbeitetes Buch über den Sinn des Lebens, welches mich einfach nicht so richtig berühren konnte. Ich möchte es euch aufgrund seiner brisanten Thematik doch sehr ans Herz legen.

Meine Rezension




 Die Eistoten - Christian Buder

Eine Mädchenleiche, die aufrecht mitten im Wald steht.
Ein Mörder, der seit Jahren unerkannt tötet.
Ein elfjähriges Mädchen mit einem besonderen Helfer: Wittgenstein, einen toten Philosophen.

Meine Rezension




Ein süsses Stück vom Glück - Laura Florand

Als Cade nach Paris reist, um den weltbesten Chocolatier für das Süßwaren-Imperium ihres Vaters zu gewinnen, rechnet sie nicht mit dessen arroganter Abfuhr. Doch Cade kann auch anders! Sie setzt alles daran, Sylvain das Geheimnis seiner
Rezeptur zu entlocken - koste es, was es wolle. Wenn dieser eingebildete Fatzke nur nicht so unverschämt attraktiv wäre...

Meine Rezension


Juliet weiss, wo die Liebe wohnt - Gilles Legardinier

Julie hat bis jetzt nicht viel Erfolg in der Liebe gehabt und möchte deshalb ihr Glück nicht überstrapazieren. Als sie jedoch einen neuen Namen auf den Briefkästen in ihrem Haus bemerkt und als dieser dann auch noch so lustig klingt, dass sie ihn ganz sicher nicht wieder vergisst, weiss sie noch nicht, dass der Besitzer dieses Namens ihr Leben so richtig auf den Kopf stellen wird.

Meine Rezension

No & ich - Delphine de Vigan

Lou ist hochbegabt und eine Einzelgängerin. Am liebsten beobachtet sie die Menschen um sich herum und stellt dabei gewagte Theorien auf, um das zu verstehen, was tagtäglich mit uns geschieht. Bis sie auf die achtzehnjährige No trifft, die mitten in Paris auf der Straße lebt.
Ein lesenswertes und berührendes Buch welches zum Nachdenken und zum Hinterfragen des eigenen Handelns anregt.

Meine Rezension


Flying Clipper - Jürgen Richter

Sechs junge Deutsche dürfen als Filmteam auf der Flying Clipper mitreisen. Sie müssen lernen, sich geschickt und schnell auf dem Schiff zu bewegen und der Besatzung tatkräftig unter die Arme zu greifen und dabei noch immer die Kamera bereit zu halten, um sowohl an Land, wie auch auf dem Wasser zu filmen.

Meine Rezension

Von ganzem Herzen Emily- Tanya Byrne

Mitten ins Herz: Wer Rache sucht, wird Liebe finden. Psychologische Spannung der Extraklasse! Für die siebzehnjährige Emily bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr geliebter Vater ein gefährlicher Krimineller ist. Als er von Juliet, der Tochter eines seiner Opfer lebensgefährlich verletzt wird, sinnt Emily auf Rache. Sie erschleicht sich unter falschem Namen das Vertrauen von Juliet und ihrem Freund Sid und freundet sich mit den beiden an. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie sich in Sid verliebt und damit in eine nahezu ausweglose Zwangslage gerät.

Meine Rezension

Solo, A James Bond Novel - William Boyd

A seasoned veteran of the service, 007 is sent to single-handedly stop a civil war in the small West African nation of Zanzarim. Aided by a beautiful accomplice and hindered by the local militia, he undergoes a scarring experience which compels him to ignore M’s orders in pursuit of his own brand of justice. Bond’s renegade action leads him to Washington, D.C., where he discovers a web of geopolitical intrigue and witnesses fresh horrors. Even if Bond succeeds in exacting his revenge, a man with two faces will come to stalk his every waking moment.


Meine Rezension


Die Tibeterin - Federica de Cesco


Immer wieder erscheint Chodonla ihrer Zwillingsschwester Tara im Traum, seitdem sie als Kind bei der Flucht aus ihrer Heimat Tibet den Chinesen in die Hände fiel. Mehr als zwanzig Jahre sind seither vergangen, aber Tara spürt, dass ihre Schwester in Lebensgefahr ist. Als sie erfährt, dass Chodonla im tibetischen Untergrund gegen die Chinesen kämpft, handelt Tara. Sie kündigt in der Schweiz ihren Job als Ärztin und tritt eine gefährliche Odyssee in ihre einstige Heimat an.

Meine Rezension


Legend Fallender Himmel - Maie Lu

Eine Welt der Unterdrückung. Rachegefühle, die durch falsche Anschuldigungen genährt werden. Und Hass, dem eine grenzenlose Liebe entgegentritt. Dies ist die Geschichte von Day und June. Getrennt sind sie erbitterte Gegner, aber zusammen sind sie eine Legende!

Meine Rezension




Vom Atmen unter Wasser - Lisa-Marie Dickreiter

Die Bergmanns waren eine ganz normale Familie. Bis Sarah, die sechzehnjährige Tochter, eines Abends auf dem Nachhauseweg ermordet wird. Jetzt, ein Jahr später, ist der Gerichtsprozess vorbei, der Täter verurteilt. Doch was geschieht mit denen, die zurückbleiben, die mit ihrem Leben nicht einfach weitermachen können?

Meine Rezension




Gelesene Bücher: 11
Gelesene Seiten: 3946
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 127.3
Neuzugänge: 14

Die Tibeterin

Die Tibeterin - Federica de Cesco

Beschreibung:
Immer wieder erscheint Chodonla ihrer Zwillingsschwester Tara im Traum, seitdem sie als Kind bei der Flucht aus ihrer Heimat Tibet den Chinesen in die Hände fiel. Mehr als zwanzig Jahre sind seither vergangen, aber Tara spürt, dass ihre Schwester in Lebensgefahr ist. Als sie erfährt, dass Chodonla im tibetischen Untergrund gegen die Chinesen kämpft, handelt Tara. Sie kündigt in der Schweiz ihren Job als Ärztin und tritt eine gefährliche Odyssee in ihre einstige Heimat an.

Inhalt:
Tara ist eine erfolgreiche Ärztin und lebt in der Schweiz ein glückliches Leben. Sie kommt ursprünglich aus Tibet, von wo sie mit ihrer Familie flüchten musste. Ihre Zwillingsschwester Chodonla wurde bei der Flucht zurück gelassen und wurde dann chinesisch erzogen. Der Kontakt zur Familie ist seit Jahren abgeschlossen. Aber Tara träumt sehr intensiv und seit einiger Zeit taucht Chodonla in ihren Träumen auf. Diese Träume lassen Tara spüren, dass sie sich ernsthafte Sorgen um ihre Schwester machen muss. Als dann auch noch ihr Vater in seltsamen Rätseln zu sprechen beginnt, weiss sie, dass sie keine Zeit mehr verlieren darf und ihre Schwester sofort suchen muss. Sie kündigt ihre Stelle und macht sich auf nach Tibet, auf eine gefährliche Reise mit ungewissem Ausgang. Unterwegs macht sie die Bekanntschaft von Atan, der sich selber als Reiter und einsamer Wolf bezeichnet und der ebenfalls aus Tibet stammt. Gemeinsam mit ihm macht sie sich auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit und nach ihrer Schwester.

Meine Meinung:
Schon als Kind habe ich die Bücher von Federica de Cesco verschlungen und als ich dieses Buch für nur drei Franken in einer Badeanstalt entdeckte, musste ich es natürlich sofort kaufen.
Am Anfang habe ich nicht so richtig ins Buch hinein gefunden. Federica de Cesco hat einen ganz eigenen Erzählstil, der keine Action sondern viele ausschweifende Erklärungen und lange Beschreibungen beinhaltet. Ich mag diese Art zu erzählen sehr, nur fällt es dann ab und zu schwer, nach einem typischen zeitgemässen und somit eher schnellen Unterhaltungsroman wieder in diese mystische Ruhe und die meditative Sprache hinein zu finden.
Schon nach kurzer Zeit jedoch hatte mich die Geschichte von Tara gefangen. Diese Geschichte ist zugleich die Geschichte von Tibet, von Taras Familie und die Geschichte einer grossen Liebe.
Es ist von de Cesco absolut raffiniert gestaltet, dass dieser Roman eigentlich nur an drei Orten spielt. Dies wäre die Schweiz, vor Taras Aufbruch, eine Höhle mitten auf der Reise und Tibet. Der Schwerpunkt der Handlung passiert aber in dieser Höhle und ich bewundere es, wie die Autorin während so langer Zeit den Spannungsbogen aufrecht erhält. In der Höhle müssen Tara und Atan nämlich vor einem Schneesturm Zuflucht suchen und um sich die Zeit zu verkürzen, erzählt Atan seine und Chodonlas Geschichte, alle Fäden laufen in dieser Erzählung innerhalb der Erzählung zusammen und dieser von einem Protagonisten erzählte Rückblick macht eigentlich den grössten Teil des Buches aus. Der Leser erfährt alles über die historische Vergangenheit von Tibet, die Kindheit und Jugend der Protagonisten und die momentane politische Situation in Tibet. Alle Unklarheiten werden in dieser Höhle aufgeklärt und für alle Fragen werden Antworten gefunden oder zumindest angeboten.
Es leuchtet ein, dass in diesem Roman kein gutes Haar an den Chinesen gelassen wird. Trotzdem ist der Roman keine Anklage sondern einfach nur eine Beschreibung. Missstände werden nicht angeprangert, sondern aufgezeigt, die Opfer erzählen und die Täter kommen nicht zu Wort. Wem aber die Vergangenheit von Tibet und China bekannt ist, wird erkennen, dass die teilweise äusserst brutalen Schilderungen sehr wohl der Wahrheit entsprechen.

Fazit:
Ich empfehle dieses Buch allen, welche sich für die Kultur und Geschichte von Tibet interessieren und welche Freude an detailreichen und tiefgründigen Erzählungen haben.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Federica de Cesco
Fester Einband: 560 Seiten
Verlag: Marion von Schröder Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN 9783547717648