Ismaels Orangen

Dieses traumhaft schöne und sehr aktuelle Buch wurde mir vom Blanvalet Verlag zur Verfügung gestellt, wofür ich mich ganz herzlich bedanke.

Ismaels Orangen - Claire Hajaj

Beschreibung des Verlages:
Kann Liebe wachsen, wo Hass gesät wird?
Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben.
Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf – und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe...

Meine Meinung:
Dieses Buch wollte ich eigentlich sofort nach seinem Eintreffen bei mir lesen. Nur ist irgendwie immer etwas von meinem SuB dazwischen gekommen :-)
Ich war total gespannt auf das Buch und hoffte, durch diese Lektüre ein wenig mehr über den Nahostkonflikt zu erfahren, den ich zwar fast täglich in den Medien mitkriege, dessen Hintergründe ich aber viel zu wenig kenne. Da ich aber der Meinung bin, dass auch diese Konflikte, die nicht direkt vor unserer Haustür stattfinden, uns alle angehen und da ich mich als Kunstschaffende beauftragt fühle, mir alle möglichen Informationen zu aktuellen Themen zu beschaffen, war klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste.
Und es hat mich nicht enttäuscht, sondern einfach nur begeistert. Die Autorin, selber ein Kind einer jüdischen Mutter und einem muslimischen Vater aus Palästina, weiss, wovon sie spricht und sie schafft es nicht nur, ein differenziertes Bild beider Kulturen und des vorherrschenden Konfliktes zu zeichnen, sie vergisst dabei auch nicht, die Schönheit und Vielfalt der beschriebenen Länder in schillernden Farben zu zeichnen. Dies geht ja leider im ganzen Kriegsgeschehen und in den Berichterstattungen darum immer wieder unter.
Im Zentrum des Buches stehen die Liebesgeschichte um Judith und Salim und die Lebensgeschichten ihrer Familien. Diese reagieren gar nicht begeistert, als sie von der jungen Liebe zwischen Judith und Salim erfahren und halten mit ihrer Kritik nicht zurück. Bald zeigt sich, dass der Grat zwischen Freund und Feind sehr schmal sein kann und dass es nicht immer einfach ist, Hilfe zu finden, ohne gleich zu Gegenleistungen angehalten zu werden. So sind die beiden immer mehr gezwungen, sich von ihrem gewohnten Umfeld zu distanzieren und sich eine eigene Wirklichkeit und ein eigenes Leben aufzubauen. Nur ist da immer noch dieser andauernde Krieg und immer mal wieder überschatten die Geister der Vergangenheit ihr zerbrechliches Glück.

Schreibstil und Handlung:
Claire Hajajs Schreistil hat mich sofort in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Er ist vielfältig, bunt, detailliert und sehr feinsinnig und die Autorin schafft es immer wieder, die Gefühlswelt einer Person oder eine Situationsbeschreibung mit wenigen Worten ganz genau auf den Punkt zu bringen. Sie schreckt auch vor tragischen Ereignissen und dramatischen Wendungen nicht zurück und zeigt ihre eigene Trauer über die vorherrschende Situation nicht mit grossem Pathos, sondern mit einer leisen Eindringlichkeit, die mich erschütterte. In der Beziehung zwischen Judith und Salim sehen wir unendlich viel Zerrissenheit, Nähe, Verletzlichkeit, Liebe und auch ganz viele Missverständnisse und was sie als Paar erleben, erleben auch ihr Heimatland und ihre Kulturen in noch viel grösserem Ausmass und was immer wieder unter der Flagge des - leider falschen - Stolzes und der Ehre, des Besitzanspruches und der Vergangenheit ausgetragen wird, wiederholt sich doch immer und immer wieder und erzeugt einen Strudel von Gewalt, Hass und Zerstörung. Was wir in diesem Buch nicht erfahren, ist eine eindeutige Schuldzuweisung, die so wohl auch gar nicht möglich und für die Handlung sicher nicht notwendig ist. Wir befinden uns als Leserinnen und Leser aber immer wieder ganz nahe an der selben Ohnmacht, die alle Beteiligten zuweilen erfasst, lähmt und zu absurden Reaktionen zwingt. Die wunderbar geschichtlich orientierte Handlung, die klar gezeichneten Charaktere und die traumhaft schönen aber blutbefleckten Schauplätze vereinen sich in diesem zwingend lesenswerten Buch zu einem überwältigenden Ganzen und machen aufmerksam auf einen der grössten und am längsten andauernden Konflikt in unserer heutigen Zeit und seine Auswirkungen, die sich nicht nur in Israel und Palästina selber, sondern auf der ganzen Welt abzeichnen.

Meine Empfehlung:
Bitte lest dieses Buch, verschliesst euch nicht vor dem, was hier beschrieben wird, erkundigt euch, recherchiert, bildet euch eine eigene Meinung und vor allem: prüft euer eigenes Leben und Empfinden auf unverrückbare Vorurteile, auf ungelöste Probleme und auf Situationen, in denen ihr es versäumt habt, um Verzeihung zu bitten und tragt die Saat der Liebe und des Friedens, die ihr bei Judith und Salim findet, immer wieder weit in die Welt hinaus und lasst sie ihre Wurzeln in eurem Herzen schlagen.

Zusätzliche Infos:
Titel: Ismaels Orangen
Originaltitel: Ishmael's Oranges
Autorin: Claire Hajaj
Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag und Lesebändchen: 448 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Karin Dufner
Verlag: Blanvalet
Erscheinungstermin: 16. März 2015
ISBN: 978-3-7645-0516-5

Buchthema im Juni

Zum ersten Mal schaffe ich es, das Buchthema genug früh zu posten, damit es vielleicht noch ein paar Leserinnen und Leser gibt, die sich anschliessen wollen und können :-)

Es wird langsam so richtig sommerlich und ich freue mich unglaublich auf mein neues Zuhause. Was gibt es da für ein besseres Buchthema im Juni als Was für ein Leben!?

Biografien, Sachbücher, Bücher zum Thema Leben, Glück, Liebe, Sommer und ganz viel Freude und Festlichkeit gehören da zum Thema dazu.

Wer liest mit? Einzige Bedingung: mindestens zwei Drittel der Leseliste des Monats Juni sollte zum (zugegeben sehr weit gefassten) Thema passen.

Über Kommentare, eure Teilnahme und das Teilen des Themas freue ich mich natürlich sehr.

Ganz liebe Grüsse
Livia

Kurzrezension: Lehren und Lernen im Instrumentalunterricht

Lehren und Lernen im Instrumentalunterricht - Anselm Ernst

Beschreibung des Verlages:
Das in einer aktualisierten Neuausgabe vorliegende Handbuch begründet erstmalig eine allgemeine Didaktik des Instrumentalunterrichts. Es beschreibt fächerübergreifend Ziele, Lerninhalte und Lehrmethoden und bietet eine Fülle von detaillierten Vorschlägen für die Praxis. Der Leser erfährt Wesentliches über die Gestaltung der Lehrer-Schüler-Beziehung, das körpersprachliche Verhalten im Unterricht und die Förderung von Lernprozessen. Der instrumentale Gruppenunterricht wird in einem ausführlichen Kapitel behandelt. Das Buch stellt somit umfassend die zentralen Aspekte pädagogischer Professionalität dar.

Meine Meinung:
Für mein Studium habe ich in Fachdidaktik dieses Buch von Anselm Ernst gelesen. Es gilt immer noch als eines der wichtigsten didaktischen Werke im Bereich der Musikpädagogik und macht als Neuauflage auch optisch sehr viel her. Anders als Bücher mit ähnlichem Schwerpunkt thematisiert es vor allem die Rolle des Pädagogen. Es animiert dazu, sich und das eigene Unterrichten immer wieder kritisch zu betrachten und weiter zu entwickeln. Nach der Vorstellung verschiedener Methoden und Tipps zur Planung und Durchführung des Unterrichts stellt es viele praktische Unterrichtssituationen vor und bewertet diese sogleich kritisch. Alternativen werden augezeigt, Methoden verglichen und die Persönlichkeit des Schülers und des Pädagogen ganz genau betrachtet. Im letzten Abschnitt des Buches widmet sich Anselm Ernst vor allem noch einmal der Beobachtung und Bewertung des Unterrichts und spricht vom "Training", das ein Pädagoge durchaus absolvieren kann.
Trotz aller Differenzierung lässt der Autor auch seine eigene, teilweise überholte Meinung durchblicken und es ist als Leser schön zu sehen, dass sich im Ansehen des Instrumentalunterrichts und mit den in den letzten Jahren neu dazu gekommenen technischen Möglichkeiten und Medien viel geändert hat.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch ist ein Muss für jeden Instrumentalpädagogen. Es soll aber keinesfalls als goldene Regel angesehen werden, sondern vielmehr zur Diskussion in der Gruppe und zum Nachdenken über sein eigenes Unterrichten anregen.

Zusätzliche Infos:
Titel: Lehren und Lernen im Instrumentalunterricht, ein pädagogisches Handbuch für die Praxis
Autor: Anselm Ernst
Broschur: 232 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Schott Music
Überarbeitete Auflage: 2008/2012
ISBN: 978-3-7957-8718-9

Ein neuer Lebensabschnitt kann beginnen

"Ich glaube es erst, wenn wir den vom Vermiter unterschriebenen Vertrag im Briefkasten haben", sage ich dem Liebsten seit fast zwei Wochen. Und gestern war es dann so weit, der Mietvertrag für unsere absolute Traumwohnung war wieder da. Nun von allen Parteien unterzeichnet und somit gültig.
Seit Mitte April waren wir auf der Suche nach einer grösseren Bleibe, weil der Liebste am 11.4. ziemlich überstürzt und unerwartet zu mir gezogen war (ihr könnt dies hier nachlesen) und wir einfach mehr Platz benötigten.
Gerade heute haben wir übrigens noch eine zweite Zusage bekommen, bei der wir dann aber absagen mussten, die aber auch nur zweite Wahl gewesen wäre und uns in unserer Entscheidung für die noch bestätigt hat.

Am ersten Juli dürfen wir dann endlich ins Grüne ziehen und ein wenig ausserhalb der Stadt Bern eine wunderschöne 4 1/2-Zimmerwohnung unsere Bleibe nennen. Ich kriege ein Musikzimmer, der Liebste ein Büro und das Badezimmer wird grün (weil ich grün eingerichtete Bäder einfach liebe und weil der Liebste mir beim Einrichten ziemlich freie Hand lässt). Bald schon werden wir uns ein grosses, neues Bett kaufen und vor allem wird endlich, endlich, endlich mein Traum von einer Bücherwand im Wohnzimmer wahr.
Da wir meine kleine Wohnung noch bis Ende Juli haben, können wir ganz entspannt umziehen und die alte Wohnung auf Vordermann bringen, damit dann bei der Abgabe alles klappt.

Für die Schlüsselübergabe haben wir noch keinen Termin bekommen, aber dann werden wir sicher eine Flasche Champagner oder guten Wein köpfen und auf unser neues Zuhause anstossen und vielleicht schon die ersten Sachen dort lassen oder sogar schon ein wenig einrichten.
Und weil ich mich so freue und weil schon fast die ganze Badezimmereinrichtung gekauft ist und weil ich es so sehr liebe, in fremden Wohnungen zu stöbern, werdet ihr ab heute das neue Label "Wohnen" bei mir auf dem Blog finden. Vielleicht zeige ich euch dann schon bald die ersten Eindrücke.

Aber jetzt könnt ihr schon einmal die Daumen drücken, dass wir nicht zu sehr in Umzugsstress geraten - trotz aller Zeit, die wir haben - und dass weiterhin alles rund läuft.

Ganz liebe Grüsse
Livia

Gemeinsam Lesen, 26.5.15

Gemeinsam Lesen ist eine Aktion, die ursprünglich von Asaviel ins Leben gerufen wurde, nun aber schon seit Ende August 2014 abwechselnd von Aleshanee und Schlunzen Bücher fortgeführt wird.

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich lese gerade "Ismaels Orangen" von Claire Hajaj und bin jetzt auf Seite 32.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Dennoch war Salim überzeugt, dass sich auch die Welt der Juden in Gut und Böse aufteilte.

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Dieses Buch ist ein Rezensionsexemplar, das ich eigentlich schon lange lesen wollte, das es aber erst jetzt bis ganz nach oben auf meinen Lesestapel geschafft hat. Ich habe erst ganz wenige Seiten gelesen und möchte mit Hilfe dieses Buches mehr über den Nahostkonflikt erfahren. Von der Handlung her kann ich bis jetzt noch nicht sehr viel sagen, ich habe aber das Gefühl, das es noch kompliziert werden könnte mit dem Buch und den verschiedenen Personen und Handlungssträngen, was aber auf keinen Fall negativ zu werten ist. Der Schreibstil gefällt mir bis jetzt auf jeden Fall schon sehr gut.

4. Ist euch schon mal eine Art Missgeschick mit eurem Buch passiert, wie z.B. beim Baden ins Wasser gefallen, ein Getränk über das Buch gekippt oder vielleicht sogar mal "verlegt" und nicht mehr wieder gefunden?
Zum Glück kann ich mich nicht zu sehr beklagen. Ab und zu gab es Getränkeflecken oder Nagellackstreifen. Kenn ihr das, wenn der Nagellack - vor allem der rote Nagellack - auch nach ein paar Tagen immer noch Streifen auf dem Papier hinterlässt? Teilweise sogar mit Überlack... Ein paar Ecken und manchmal sogar umgeknickte Seiten hatten meine Bücher aber auch schon. Und einmal ist mir eine Schale mit Erdbeeren in meiner Tasche umgekippt und hat ein Buch ziemlich rosa gefärbt.
Leider ist es aber schon einige Male passiert, dass ich jemandem ein Buch ausgeliehen und es dann total zerfleddert wieder bekommen habe. Das ärgert dann sehr. Vor allem, wenn es einfach nur aus Unachtsamkeit passiert und obwohl eigentlich alle meine Mitmenschen wissen, wie sehr ich meine Bücher liebe.

Verloren, das Spiel von Licht und Schatten

Mit diesem Buch durfte ich an einer Leserunde bei Lovelybooks teilnehmen, die aber leider ziemlich im Sande verlaufen ist.

Verloren, das Spiel von Licht und Schatten - Michaela Harich

Kurzbeschreibung:
Caterinas Leben verlief bisher ereignislos. Ihre Beziehung hat ihre Höhen und Tiefen, ihr Studium könnte besser, aber auch wesentlich schlechter laufen und mit ihrer besten Freundin geht sie seit Jahren durch dick und dünn. Doch das ändert sich, als Raphael in ihr Leben tritt. Plötzlich merkt sie, dass es noch etwas anderes gibt. Eine andere Welt. Eine Welt, in der sie eine grössere Rolle spielt, als sie sich jemals erträumen hätte können. Rapahel und sie verbindet etwas, was alles zerstören, aber auch alles zum Guten wenden kann. Doch hierfür muss Caterina sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen wird. Für wen sie kämpfen wird. Und ob sie bereit ist, alles zu opfern.

Meine Meinung:
Das Cover dieses Buches hat mir sofort sehr gut gefallen (entschuldigt bitte die schlechte Handyqualität des Fotos, eigentlich sind die Farben satter) und ich wollte es wieder einmal mit einem Fantasyroman versuchen. Dieses Genre lese ich ja nicht so oft und ich habe leider auch ein paar komische Erfahrungen damit gemacht.
Michaela Harich hat die Leserunde bei Lovelybooks sehr charmant betreut und war auch stetig darauf bedacht, uns Leserinnen und unsere Schwierigkeiten mit dem Buch ernst zu nehmen und sich für die Neufassung einige Dinge vorzumerken. Und Schwierigkeiten gab es leider sehr viele. Einerseits springt das Buch in der Handlung ganz wild in den Zeiten umher und man weiss nie, in welcher Zeit man sich eigentlich befindet. Mir hat dies nicht so starke Schwierigkeiten gemacht und es gab nur zwei Szenen, in denen ich die Orientierung total verloren habe.
Viel mehr Probleme haben mir die vielen Fehler grammatikalischer, orthografischer und logischer Natur bereitet. Dies wirkt leider einfach absolut unprofessionell und vor allem dann, wenn die Logik auf der Strecke bleibt, wird es für mich schnell unerträglich.
Leider war es auch so, dass sowohl die Protagonisten, als auch die Handlungsorte, total flach waren und blieben und mehr als das absolut Wesentliche erfuhr man als Leser nie. Dies machte es mir unmöglich, eine Bindung zu den Figuren und Orten aufzubauen.

Personen:
Es geht in diesem Buch vor allem um Caterina. Genau genommen heisst die junge Frau aber nur in unserer Menschenwelt so (ich ging zumindest davon aus, dass es sich um die aktuelle Menschenwelt handelt). Ihre vielen Vergangenheiten holen sie nämlich immer wieder ein. Sie wird in den anderen Leben Amandria genannt und hat eine wichtige Rolle im Kapf um die Herrschaft der Welt inne.
Ihr Gegenspieler und manchmal auch ihr Verbündeter ist Raphael, oder eben Raphaios und zu ihm hat sie eine besondere Beziehung, die zwischen Liebe und Hass schwankt.
Beschützt wird Caterina in der heutigen Welt von Mirjam und Sebastian, die als eine Art Schutzengel agieren. Die Begriffe "Engel", "Dämon" und "Teufel" werden aber im Buch immer sehr ungenau charakterisiert, weil sich die verschiedenen Figuren untereinander auch unterschiedlich bezeichnen (ich hoffe zumindest, dass ich dies richtig verstanden habe, ansonsten hätten wir es hier wieder mit einem Logikfehler zu tun).

Schreibstil und Handlung:
Ich denke, dass Harich sich für die Handlung eine sehr gute Idee zurecht gelegt hat. Sie scheint sich einen spannenden Aufbau überlegt zu haben und mehr oder weniger logisch voran zu schreiten. Da dies der erste Teil einer Trilogie ist, denke ich auch, dass sich sicher noch einige unerwartete Entwicklungen ergeben werden.
Leider reicht eine gute Idee aber einfach nicht, wenn sie schriftstellerisch nicht wirklich stimmig umgesetzt werden kann. Ich habe am Schreibstil nämlich nicht nur die vielen Fehler und die faden Figuren und Orte zu bemängeln. Häufig wusste ich auch erst nach einem ganzen Dialogabschnitt, wer überhaupt spricht, weil die Sätze nicht verständlich eingeleitet wurden und manchmal konnte ich vor lauter Wortwiederholungschaos nie richtig zum Inhalt des Textes vordringen, sondern blieb einfach auf halber Strecke hängen.
Hier hätte man auf jeden Fall noch ganz viel heraus holen können.

Mein Fazit:
Ich kann dieses Buch leider nicht weiter empfehlen, da es mich in keiner Art und Weise überzeugen konnte. Ich hoffe aber, dass Michaela Harich es schafft, in den weiteren Bänden noch mehr am Ausdruck zu arbeiten und so ihre guten Ideen schön zu verpacken.

Zusätzliche Infos:
Titel: Verloren, das Spiel von Licht und Schatten
Autorin: Michaela Harich
Trilogie: 1. Band
Taschenbuch: 398 Seiten (mit Leseprobe vom zweiten Band)
Sprache: Deutsch
Verlag: Books on Demand
ISBN 9783734777516

Selection, Die Elite

Selection, Die Elite - Kiera Cass

Achtung Spoiler! Zweiter Teil einer Reihe!

Beschreibung des Verlages:
Von den 35 Mädchen, die um die Gunst von Prinz Maxon und die Krone von Illeá kämpfen, sind mittlerweile nur noch 6 übrig. America ist eine von ihnen, und sie ist hin- und hergerissen: Gehört ihr Herz nicht immer noch ihrer großen Liebe Aspen? Aber warum hat sich dann der charmante, gefühlvolle Prinz hineingeschlichen? America muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Vorfall, der alles ändert.
Auch im zweiten Band der ›Selection‹-Trilogie geht es um die ganz grossen Gefühle! Kiera Cass versteht es meisterhaft, das im ersten Band vorgestellte Liebesdreieck noch ein bisschen verzwickter zu machen und die Leserinnen gemeinsam mit America hin- und her schwanken zu lassen: Maxon oder Aspen? Aspen oder Maxon?

Meine Meinung:
Vom ersten Band der Reihe war ich sehr überzeugt und war nun natürlich sehr gespannt auf den zweiten Band. Ich weiss nicht, ob sich mein Buchgeschmack so sehr verändert hat, oder ob der zweite Band wirklich so anders war, aber irgendwie hat mir "Die Elite" nicht wirklich gefallen.
Grundsätzliche finde ich ja diese Bachelor-Idee nicht wirklich toll, dass es aber um eine junge Frau gehen soll, die sich gegen das System wehrt und immer wieder versucht, auf ihr Herz zu hören, finde ich eine schöne Idee. Nur fehlte mir davon im zweiten Band ziemlich viel. Wo war die Selbstbestimmung, wo waren Stärke, Mut und Durchsetzungsvermögen?
Von der Handlung her ist eigentlich fast nichts Neues passiert. Natürlich gab es einen tragischen, einige romantische und einige brenzlige Vorfälle, aber irgendwie war es einfach dasselbe in grün (oder eben rot) und ich habe mich leider ab und zu ziemlich gelangweilt und über die unentschlossene und kindliche Protagonistin genervt. Es schien mir so, als hätte sie seit dem ersten Band Rückschritte durchgemacht. Ist es jemandem von euch auch so ergangen?

Schreibstil und Handlung:
Der Schreibstil glitt flüssig dahin, war ansprechend, aber nicht anspruchsvoll und dem Genre entsprechend gestaltet. Ich empfand diesen Stil als sehr passend und lese eigentlich gerne ab und zu einmal ein Buch, das sich nur so wegliest und dann vielleicht noch ein wenig unterhaltsam ist. Und dies war genau das Problem. Leider konnte ich mich - wie oben bereits erwähnt - mit der Handlung nicht wirklich anfreunden, weil fast gar keine Handlung stattgefunden hat. Dann gibt es hier ein paar Interviews mit den Kandidatinnen, da wieder ein Stelldichein mit Maxon und Aspen und doch wieder Maxon und wieder Aspen...Streit unter den werten Damen, ein paar Angriffe auf den Palast und ein wenig Tragik und ein wenig Komik. Nicht wirklich etwas Neues war dabei und auch hat sich in der Geschichte nicht wirklich etwas entwickelt. Eigentlich hätte ich auch einfach den ersten Band noch einmal lesen können, obwohl mir dort die ganze Geschichte um America und ihre Familie noch viel besser gefallen hat.

Meine Meinung:
Als "leider nein", oder vielleicht auch einfach nicht meinem Geschmack entsprechend hat sich dieses Buch mir gegenüber präsentiert. Ich bin nicht schlauer als zuvor und kann ausser dem schönen Schreibstil nur die Mittelmässigkeit hervor heben. Schlicht und flach und wahrscheinlich ein Buch, an das ich mich schon bald nicht mehr erinnern werde. Schade.

Zusätzliche Infos:
Titel: Selection, Die Elite, Band zwei
Autorin: Kiera Cass
Fester Einband: 384 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Susann Friedrich
Verlag: Fischer Sauerländer
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 14.02.2014
ISBN 978-3-7373-6242-9

11. gemütliches Lese-Miteinander, Startschuss

Guten Abend ihr Mitsüchtigen

Snacks bereit, Tee gekocht, Kuschelklamotten und die Liebsten aus dem Haus? Bei mir zumindest sieht es gerade so aus. Nur der Tee kocht noch und dann bin ich bereit für unser 11. gemütliches Lese-Miteinander.

Da es bei uns (ich mag es, nun von UNS im Plural zu sprechen) gerade ein wenig chaotisch ist aufgrund tausender Bewerbungsunterlagen, einem frisch bezogenen Bügelbrett und Stapeln von Papieren, weil da einige Dinge noch zu erledigen sind, kann ich euch bei den ersten Fragen nur ein ganz altes Bild von meinem Leseplatz zeigen, aber ihr kennt ihn ja schon.

Ein- und Aussteigen ist wie immer möglich und den Link zum Lese-Miteinanderpost könnt ihr einfach hier veröffentlichen, dann werdet ihr verlinkt. Ich bin heute übrigens sehr motiviert und topfit, mal sehen, was der Abend noch bringt :-) Und gerade sehe ich, dass es ich es noch vor dem grossen Regen nach Hause geschafft habe. Ein weiterer Punkt für mich. Aber genug gelabbert. Es geht los.


Wer liest mit?

Was geschieht heute?


  • 18.00 Uhr: Start, Vorstellungsrunde
  • 19.30 Uhr: 1. Update, erste Leseeindrücke
  • 21.00 Uhr: 2. Update, einige interaktive Fragen
  • 22.30 Uhr: 3. Update, hoffentlich reger Ausstausch
  • 23.30 Uhr: 4. Update, Aussicht, Leseeindrücke
  • 00.30 Uhr: 5. Update, voraussichtlich letztes Update


18.00 Uhr

Wir starten wie immer mit einer gemütlichen Vorstellungsrunde, die sich nicht von den anderen Abenden unterscheiden wird, aber schliesslich möchten wir alle wissen, welche Bücher heute am Start sind. Und hier sind die ersten Fragen:

1. Was liest du heute und auf welcher Seite beginnst du?
2. Wo liest du heute und wie sieht dein Leseplatz aus? Du kannst ihn mit Worten beschreiben oder einfach ein Bild hochladen.
3. Hast du dir für heute ein Leseziel gesetzt?


1. Mit "Selection, die Elite" von Kiera Cass beginne ich auf Seite 246 und bei "Verloren, das Spiel von Licht und Schatten" von Michaela Harich starte ich auf Seite 47.

2. Da ich den Geruch von Regen liebe, werde ich vielleicht noch ein wenig auf dem Balkon sitzen und dann auch mein gemütliches, aber unordentliches Sofa sitzen. Hier seht ihr ein aufgeräumteres Bild davon :-) 

3. Auf jeden Fall möchte ich "Selection, die Elite" beenden und dann einfach einmal schauen, wie weit ich komme. Vielleicht ändern sich meine Ziele aber auch noch ein wenig :-)



19.30 Uhr

1. Wie bist du voran gekommen? Hast du "nur" gelesen, oder hast du in diesen 90 Minuten noch etwas anderes getan?
2. Wie gefällt dir dein Buch bis jetzt, kannst du es empfehlen?
3. Passt/passen dein Buch/ deine Bücher zum Thema "Aufräumen" und warum?

1. Ich hatte eine kleine Heisshungerattacke und musste zuerst einmal noch etwas essen, trotzdem habe ich es aber bis Seite 320 geschafft und werde das Buch nun bald beenden. Ein wenig aufgeräumt habe ich auch, damit ich am Sonntagabend, wenn ich in die Wohnung zurück komme nicht gerade einen Schock kriege :-)

2. Das Buch liest sich so flüssig daher und ich mache mir nicht wirklich grosse Gedanken dazu. Grundsätzlich finde ich das Bachelorprinzip doof (mehrere Frauen und ein Mann) und lese das Buch eigentlich nur, weil ich mit meinem "Nachhilfemädchen" darüber diskutieren möchte. Vielleicht bin ich einfach sehr kritisch, was Jugendbücher anbelangt, weil ich einfach finde, dass gerade in diesem Bereich viel zu viel Schrott produziert wird. Aber so richtig schlecht ist es dann doch wieder nicht. Gerade die Protagonistin America verfügt über einen starken Charakter und durchschaut das System, in dem sie leben muss, sehr gut. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

3. "Selection, die Elite" muss ich unbedingt lesen, weil ich es nur von meinem "Nachhilfemädchen" ausgeliehen habe und weil wir es in der nächsten Deutschstunde am Dienstag besprechen werden. "Verloren, das Spiel von Licht und Schatten" hatte ich auf der Leseliste vom April und da es ein Leserundenbuch ist, möchte ich das natürlich auch so schnell wie möglich beenden. Schliesslich geht es ja immer schon viel länger, bis die Bücher von Lovelybooks in der Schweiz sind, da will ich die Leserunde nicht unnötig lange aufhalten.


21.00 Uhr

Es ist nun schon 21.00 Uhr und ich hoffe, dass ihr bis jetzt einen gemütlichen Abend hattet. Ich habe vor einigen Minuten "Selection, die Elite" beendet und räume noch ein wenig auf. Das Chaos hier ist wirklich unglaublich und morgen kommt noch eine Freundin zum Mittagessen. Eigentlich bin ich sonst nicht so extrem. Aber zwei Haushalte von zwei Personen sehen auf knapp vierzig Quadratmetern immer irgendwie nach Chaos aus :-)

1. Wie ordentlich bist du und wie häufig räumst du auf?
2. Versuche, dein Buch in zwei bis drei Sätzen uns anderen anzupreisen, egal, wie du es findest und sage uns dann noch deine Meinung zum Buch.
3. Drehe eine kleine Runde auf allen Blogs und suche bei allen ein Buch, das du schon gelesen hast und das du uns anderen empfehlen würdest.

1. Eigentlich bin ich sehr ordentlich und räume jeden Tag auf. Es kann sein, dass schmutziges Geschirr nicht immer sofort weg kommt und staubsaugen mag ich auch überhaupt nicht. Aber in allen Schränken und Schubladen herrscht perfekt strukturierte Ordnung und jeden Abend räume ich ein wenig auf, sonst kann ich gar nicht einschlafen :-)

2. Meine Meinung zum Buch habe ich ja schon mitgeteilt, aber dies hier wäre meine Werbung:
"Selection, die Elite" ist ein Buch für starke Mädchen, die wissen, was sie wollen und die ihre Chancen im Leben wahrnehmen und versuchen, das beste daraus zu machen. Genau wie Amercia sind diese Mädchen vor schwere Entscheidungen gestellt, aber sie werden immer ihrem Herzen folgen und die Gerechtigkeit siegen lassen. Beste Unterhaltung, eine intelligente Protagonistin und einen flüssigen Schreibstil zeichnen dieses Buch aus und machen es zu einer spannenden Lektüre.

3. 
  • Bei Cynder habe ich nur eine Rezension gefunden. Dieses Buch kenne ich aber nicht und kann darum nichts dazu sagen.
  • Mikki hat im Juli 2014 Momo gelesen und dieses Buch kann ich euch nur von Herzen empfehlen. Hier findet ihr meine Rezension dazu
  • Bei Julia habe ich "Herr der Diebe" gefunden (hier ihre Rezension) und ich weiss noch, dass ich dieses Buch als Kind geliebt habe, das sollte ich vielleicht noch einmal lesen...
  • Bei Kathi habe ich "Romeo und Julia" gefunden. Ich habe es leider nicht im Original gelesen (mein Englisch war mit 14 wohl auch noch zu schlecht dazu) aber ich habe es geliebt
  • Bei Marina habe ich "Libellensommer" gefunden, eine traumhaft schöne Liebesgeschichte
  • Bei Nadja habe ich die ganze Bartimäusreihe gefunden und ich war so total fasziniert von dieser Reihe, dass ich sie euch gerne empfehlen möchte

 22.30 Uhr

Schon wieder sind 90 Minuten um und ich bin nicht wirklich viel weiter gekommen. Neben dem vielen Kommentieren und Stöbern habe ich meine abendliche Toilette durchgeführt und bin nun bettfertig. Das ist einfach gemütlicher :-)
Es hat sich ja schon ein ziemlicher Autausch ergeben, was mir sehr gut gefällt. Stöbert doch einfach auf jeden Fall auch bei den anderen weiter. Nun aber hier noch ein paar Fragen:

1. Wie viele Seiten hast du schon gelesen und wie gefällt dir die Entwicklung, welche die Handlung seit dem letzten Update gemacht hat?
2. Du weisst jetzt schon ungefähr, wie schnell du heute voran gekommen bist und was du vielleicht noch alles erledigen möchtest, setzt du dir nun ein Leseziel, oder liest du einfach so weit wie möglich?
3. Es dreht sich heute ein wenig ums Aufräumen und ich habe gelesen, dass einige von uns nicht allzuuuu ordentlich sind. Räume in der nächsten Stunde etwas auf (der Begriff darf gerne sehr weit gefasst werden), das schon lange liegen geblieben ist und erzähle uns davon.

1. Ich habe "Selection, die Elite" beendet. Das waren die restlichen 138 Seiten. Mit "Verloren, das Spiel von Licht und Schatten" habe ich bei Seite 47 begonnen und bin nun auf Seite 73. Das sind weitere 26, also insgesamt 164 Seiten. Obwohl "Verloren" so gross gedruckt ist, komme ich nur langsam voran. das Buch strotzt nur so vor Rechtschreibefehlern, Wortwiederholungen und logischen Fehlern und irgendwie ist häufig nicht wirklich klar, wer gemeint ist, wenn von einer bestimmten Person gesprochen wird, weil die Sätze komisch aneinander gereiht sind. Da ich dieses Buch aber für eine Leserunde lesen soll, gebe ich noch nicht auf.

2. Ich möchte gerne "Verloren" bis Seite 150 oder vielleicht sogar Seite 200 lesen. Je nach dem, wie logisch das noch wird oder ob es so komisch bleibt...

3. Ich werde jetzt gerade endlich, endlich, endlich meine liegen gebliebenen Rechnungen bezahlen. Man sind das viele. Ein Wunder, dass mein Handy noch funktioniert :-)


23.30 Uhr

Hallo ihr Lieben
Seid ihr noch wach genug für eine weitere Lesestunde? Ich habe nicht wirklich viel gelesen, sondern jetzt definitiv noch den Rest aufgeräumt und einiges organisiert. Aber nun bin ich wieder total bereit für mein Buch. Wie geht es euch?

1. Konntest du dein kleines Aufräumprojekt der letzten Stunde erfolgreich erledigen?
2. Wie lange hast du noch vor, hier mitzulesen?
3. Hast du noch Kritik (oder Lob :-) ), Anregungen, Ideen für Themen oder sogar konkrete Fragen für ein weiteres gemütliches Lese-Miteinander? 

1. Ich habe meine Rechnungen erfolgreich bezahlt und gerade noch den ganzen Schreibtisch und das Sofa aufgeräumt. Das Geschirr steht säuberlich gestapelt in der Küche und wartet auf den Abwasch morgen früh und einige Kleider wanderten in den Schrank auf ihre Bügel oder direkt in die Wäsche. Ich habe mich also ein wenig vor meinem Buch gedrückt und dafür mehr aufgeräumt.

2. Im Moment sieht es bei mir noch sehr gut aus und ich kann sicher noch eine Stunde, wenn nicht länger lesen. Ich passe mich aber ein wenig an, da ich am Schluss nicht noch Fragen für mich selber schreiben will ;-) Ihr werdet aber sicher noch ein Update von mir zu lesen bekommen, bevor ich dann endgültig schlafen gehe.


00.30 Uhr



Wie es aussieht hat sich unsere Runde in der letzten Stunde massiv verkleinert. Ich werde darum jetzt keine neuen Fragen mehr stellen, sondern nur noch um Rückmeldungen und ein kleines Fazit bitten.
Ihr könnt dabei kurz zusammen fassen, wie der Abend für euch war, ein paar Anregungen hinterlassen oder eure Anzahl gelesener Seiten verkünden und und. Das waren bei mir insgesamt 223 Seiten, was nicht wirklich überragend ist, aber mit "Verloren" kämpfe ich jetzt schon länger und irgendwie wird das nichts mehr.
Wahrscheinlich werde ich heute noch einige Seiten im Bett lesen und hoffentlich schaffe ich es dann bald, das Buch zu beenden und wieder ein neues anzufangen.

Ich bedanke mich bei allen für ihre Teilnahme, für die vielen Kommentare und den regen Austausch und da ich mich wahrscheinlich in dieser Nacht nicht mehr hier melden werde, wünsche ich allen eine erholsame Mütze Schlaf und ich hoffe, dass man sich schon bald wieder irgendwo oder vielleicht sogar hier beim nächsten gemütlichen Lese-Miteinander liest.

Alles Liebe euch, mir hat es grossen Spass gemacht
Livia

Der Engelmacher

Dieses fantastische, beklemmende und spannungsvolle Buch wurde mir vom btb Verlag zur Verfügung gestellt, wofür ich mich herzlich bedanke.

Der Engelmacher - Stefan Brijs

Beschreibung des Verlages:

Wolfheim, in der Nähe von Aachen: Nach zwanzig Jahren Abwesenheit kehrt Dr. Victor Hoppe in seinen Geburtsort zurück. Die Dorfbewohner misstrauen ihm. Und sie wundern sich über die drei Babys, die er dabei hat: Es sind offensichtlich Drillinge, und alle sind von einer Hasenscharte entstellt. Doch als der Doktor einem Jungen aus dem Dorf das Leben rettet, ändert sich seine Lage. Man fasst Zutrauen zu ihm. Bis eines Tages die Kinderfrau der Drillinge eines plötzlichen Todes stirbt…

Meine Meinung:
"Der Engelmacher" ist mein bisheriges Jahreshighlight. Die Handlung dieses Buches, das sowohl Krimielemente, als auch eine Gesellschaftsstudie und ganz viele interessante Biologiestunden beinhaltet, ist düster, abgründig, beklemmend und berührend. Aufgrund des Covers und der Beschreibung habe ich mir dieses fantastische Rezensionsexemplar zukommen lassen. Auch der Klappentext konnte mich schnell überzeugen.
Dass aber die Handlung sich in eine von mir so unterwartete Richtung entwickelte, hat mich einfach umgehauen. Selten können mich Bücher so positiv überraschen und ich möchte ehrlich gesagt gar nicht wirklich viel zum Inhalt verraten, weil dann die Geschichte noch eindringlicher und überraschender wird. Bitte lest keine anderen Rezensionen und keine Inhaltsangaben, die mehr verraten, als der Klappentext. Natürlich kann man aufgrund des Titels und der Dramaturgie darauf schliessen, in welche Richtung das Buch gehen wird, aber trotzdem ist es überraschend, auf eine seltsame und abstosstende Art faszinierend und zugleich entsetzlich, wie weit Victor Hoppe gehen kann und will und aus welchen Gründen er dies tut.


Handlung und Schreibstil:
Ein von einer Hasenscharte entstelltes Kind hatte es noch vor wenigen Jahren nicht leicht. Von der katholischen Kirche als "vom Teufel gezeichnet" verschrien und von seiner Mutter verstossen muss auch der kleine Victor sein Elternhaus verlassen und von da an in einer katholischen Anstalt leben. Was dem hochintelligenten und leicht autistischen Jungen dort widerfährt, lässt ihn sein Leben lang mit der Religion an sich, den Vertretern dieser Religion und vor allem Gott persönlich hadern. Da er aufgrund seines Aspergersyndroms nicht in der Lage ist, Aussagen seiner Mitmenschen differenziert einzuschätzen, nimmt er immer alles persönlich und gerät so tatsächlich in Teufels Küche.
Seinem wissenschaftlichen Ehrgeiz werden aufgrund seiner Sonderbegabung keine Grezen gesetzt und schon bald stürzt er sich in ein Projekt, von dessen Existenz seine Berufskollegen nicht einmal zu träumen wagen.
Stefan Brijs schildert eindrücklich das Innenleben des Protagonisten und schafft es so, uns Lesers das Unglaubliche verständlich zu machen. Dank seinem aussergewöhnlich präzise beobachtenden und beschreibenden Schreisbtil und der flüssigen, aber anspruchsvollen Sprache fiel es mir leicht, Victor, seine Gedanken, sein Projekt und seine Überzeugung nachzuvollziehen. Ich denke, dass dies anderen Lesern auch so ergehen kann. Ich entwickelte mit der Zeit sogar Mitgefühl mit Victor und was Brijs uns hier auf dem wissenschaftlichen Silbertablett serviert ist nicht nur ein literarisches Meisterwerk, es ist auch eine Gesellschaftsstudie. Nur weil ein verstocktes, engstirniges, katholisches Volk die Gebote der Nächstenliebe nur oberflächlich anwendet und dort, wo es wirklich wichtig wäre ein Auge darauf zu werfen, lieber weg schaut und nur weil nicht einmal die Wissenschaft an sich selber zu glauben wagt, kommt es überhaupt so weit, wie es kommen muss. Und bis auch der Letze geschnallt hat, was bei Victor Hoppe nicht einmal im Geheimen, sondern vor den Augen aller geschieht, hat dieser sein Werk bereits an einen Punkt gebracht, an dem es kein Zurück gibt.

Meine Empfehlung:
Ich könnte noch unendlich viele lobende Worte für dieses beeindrückende Stück Literatur finden, lasse euch aber nun selber eure Meinung bilden. Dieses Buch hat mich fasziniert, beängstigt, beeindruckt und überzeugt und ich hoffe, dass es einigen von euch auch noch so ergehen wird.


Zusätzliche Infos:
Titel: Der Engelmacher
Originaltitel: De engelenmaker
Autor: Stefan Brijs
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Niederländisch
Übersetzt von: Ilja Braun
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: btb Verlag
Erscheinungstermin: 10. November 2014
ISBN 978-3-442-74838-9

Kurzrezension: Der kleine Trommler

Dai Sijie - Der kleine Trommler

Beschreibung des Verlages:
Zum ersten Mal seit dem Welterfolg von »Balzac und die kleine chinesische Schneiderin« erzählt Dai Sijie gespenstisch gute Geschichten aus dem heutigen China. Seine Helden: ein Junge, der zum Zirkus will, die Tochter des Stauseewächters und der Sohn der Schmiedin – drei wahrhaft tragikomische Leben, geschildert mit bezaubernder Leichtigkeit.

Meine Meinung:
Drei Geschichten aus dem heutigen China, drei Gemälde aus Worten, drei stimmungsvolle Eindrücke aus einer mir fremden Kultur.
"Der kleine Trommler" von Dai Sijie hat mir nicht nur ganz klare Bilder ins Gedächtnis gebrannt, sondern auch viel Raum für meine Fantasie gelassen. So bleibt vieles zwar unmissverständlich angedeutet, aber ungesagt und lässt dabei nicht selten eine beklemmende Stimmung zurück. In der Beschreibung steht das Wort "tragikomisch" und genau so muten die Geschichten an. Sie fliessen nur so dahin und sind trotzdem auf eine endringliche Art bedrückend und tiefgründig.

Erzählstil:
Die drei Geschichten haben mich berührt und noch längere Zeit beschäftigt. Gestochen scharfe Bilder und eine Eindringlichkeit, die ihresgleichen sucht machen Dai Sijies Erzählstil zu etwas ganz Besonderem. Eine stille Beklemmung aber auch ein trockener Humor begleiten jede der drei Geschichten und lassen tief in eine Kultur blicken, die mir sonst eher fremd ist. Leicht daher fliessenend und trotzdem mit einer unglaublichen Wucht kommen die Bilder daher geschwebt und lassen definitiv keinen Leser kalt.

Meine Empfehlung:
Ich empfehle dieses Buch von Herzen weiter. Es lässt Raum für eigene Gedanken und regt auch zum Nachdenken an. Es lässt sich sehr flüssig lesen und verlangt auch von selber immer wieder nach einer Pause zwischen den einzelnen Erzählungen.

Zusätzliche Infos:
Titel: Der kleine Trommler
Autor: Dai Sijie
Fester Einband: 160 Seiten
Sprache: Deutsch
Übersetzt von: Eike Findeisen
Verlag: Piper Verlag
Erschienen am 20.01.2014
ISBN: 978-3-492-30400-9

Liebe und andere Fremdwörter

Dieses unterhaltsame und unglaublich intelligente Jugendbuch worde mir vom FJB Verlag zur Verfügung gestellt. Ich durfte damit an einer spannenden Leserunde bei Lovelybooks teilnehmen.

Liebe und andere Fremdwörter - Erin McCahan

Beschreibung des Verlages:
Josie spricht viele Sprachen. Sie spricht Highschool, College, Freundinnen, Boyfriend, Schlussmachen und sogar die Sprache der Hübschen Mädchen. Aber keine davon ist ihre Muttersprache. Und Liebe? Die fremdeste Sprache von allen.
Als aber der Zeitpunkt gekommen ist, an dem fliessende Kenntnisse in Wahrer Liebe nötig sind, um eine bevorstehende Katastrophe abzuwenden, ist Josie gezwungen, ihre Gefühle für den Jungen zu erforschen, der behauptet, sie zu lieben; für die Schwester, die Josie liebt, aber nicht immer mag; und für den besten Freund, der bisher nicht ein Wort gesagt hat – zumindest nicht in einer Sprache, die Josie spricht.

Meine Meinung:
Der April war wohl mein Jugendbuchmonat. Nach langer Jugendbuch-freien Zeit habe ich im April gleich drei Jugendbücher gelesen und "Liebe und andere Fremdwörter" war definitiv ein Buch, das auch Erwachsene geniessen können.
Josie ist eine tolle Protagonistin. Durch ihre überdurchschnittliche Intelligenz ist sie zwar ein Sonderfall in ihrem Jahrgang und besucht sowohl die Highschool als auch das College. Mit Hilfe ihrer analytischen Art schafft sie es aber immer wieder, den verschiedensten Problemen in ihrem Leben auf den Grund zu gehen und ihre bis ins Detail aufgezeichneten Gedankengänge sind so amüsant zu lesen, dass sie uns damit direkt ins Herz trifft. Josie ist aber zum Glück nicht ganz alleine mit ihrem Sonderstatus. Ihr bester Freund Stu verfolgt eine ähnliche schulische Laufbahn wie sie und kann ihr darum auch ab und zu helfen, wenn sie eine der vielen Sprachen in ihrem Alltag nicht mehr versteht.
Ganz toll dargestellt ist übrigens die Familie von Josie. Ihre Eltern gehen äusserst gelassen um mit ihrer sehr direkten Art und schaffen es immer wieder, sie in die Schranken zu weisen und ihre Sprache zu verstehen. Vor allem Josies Vater, der als Psychiater sogar nett gemeinte Verhaltensexperimente mit seiner Tochter macht, hat einen guten Draht zu ihr und auch ihre Schwestern sind eine grosse Unterstützung in ihrem Alltag. Josie vergisst nur manchmal ein wenig, dass sich nicht immer alles um sie drehen kann und dass ihre Mitmenschen auch ein eigenes Leben haben. Und da beginnen die Probleme erst und für uns Leser wird es ab dann natürlich so richtig witzig.

Schreibstil und Handlung:
Erin McCahan hat es geschafft, eine äusserst amüsante, intelligente und spannende Geschichte über ein hochintelligentes Mädchen zu schreiben, ohne dabei langweilig zu werden oder den nötigen Ernst bei gewissen Problemen in Josies Leben zu verlieren.
Einige Teilnehmerinnen der Leserunde beklagten sich über die zu langen und komplizierten Ausführungen von Josie. Ich hingegen empfand diese genau als Stärke des Buches. Die tollen und nachvollziehbaren Problemen und Gedankengängen, mit denen die Protagonistin zu kämpfen hat, unterhielten mich köstlich. Ausserdem gestaltete sich so die Geschichte sehr tiefgründig und enthält immer wieder Wendungen, die wir Leser vielleicht schon lange erahnen oder erkennen, die Josie aber zuerst logisch verstehen muss.
Der Schreibstil hat einen ziemlichen Anspruch an den jugendlichen Leser, komplexere Themen werden aber sinnvoll und verständlich eingeführt und erklärt. Es ist aber auch gar nicht notwendig, dass Jugendbücher immer simpel gehalten werden müssen, ganz im Gegenteil. Jugendliche und ihre Sorgen und Lebensumstände müssen ernst genommen werden. Dazu gehört es auch, eine altersgerechte Sprache zu finden, die durchaus ein wenig fordernd sein kann und dies ist McCahan ebenfalls mit Bravour gelungen.

Meine Empfehlung:
"Liebe und andere Fremdwörter" ist ein sehr lesenswertes Jugendbuch, das nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen gut gefallen kann. Es ist unglaublich komisch, intelligent und einfühlsam geschrieben und ich denke, dass ich mir die Autorin auf jeden Fall merken werde.

Zusätzliche Infos:
Titel: Liebe und andere Fremdwörter
Originaltitel: Love and Other Foreign Words
Autorin: Erin McCahan
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Birgit Schmitz
Fester Einband: 352 Seiten
Verlag: FJB Verlag
Erscheinungstermin: 26.03.2015
ISBN 978-3-8414-2161-6

Tag - Sisterhood of the World Bloggers Award



Guten Abend ihr Lieben

Ich wurde schon vor einigen Tagen (mittlerweile sind es fast schon Wochen) von Anna und Nadja von Bookwormdreamers getaggt. Sie haben ein paar spannende Fragen gestellt und ich werde diese nun beantworten. Selber gebe ich den Tag aber nicht weiter, da ich niemanden "verpflichten" möchte. Wer aber Lust hat, darf sich gerne getaggt fühlen und die mir gestellten Fragen ebenfalls beantworten.

Und das sind die zehn Fragen von Anna und Nadja:

1. Wie viele Bücher habt ihr dieses Jahr schon gelesen? Seid ihr damit zufrieden?
Ich habe dieses Jahr 26 Bücher gelesen und bin damit nicht sonderlich zufrieden. Natürlich kann man jetzt sagen, dass ein 100%-Studium und ein 15%-Job, zahlreiche Nachhilfestunden und eine ca. 10%-15%-Arbeit als Nanny, sowie die aktuelle Wohnungssuche irgendwie nicht wirklich mit langen Leseabenden einhergehen können und trotzdem habe ich es im letzten Jahr doch immer wieder geschafft, mir selber ein paar Lesestunden zu stehlen. Es ist nämlich nicht so, dass ich nicht mit meiner "Leseleistung" zufrieden wäre, weil ich dies nicht als Wettkampf sehe, sondern weil ich nicht damit zufrieden bin, dass ich einfach gerade keine Zeit für mein wichtigstes Hobby habe.

2. Was war euer bisheriges Jahreshighlight?
Normalerweise weiss ich dies nicht und kann eine solche Frage nicht beantworten. Bis jetzt teilen sich zwei Bücher - die übrigens verschiedener nicht sein könnten - diesen Platz. Es handelt sich dabei um "Der Engelmacher" von Stefan Brijs (Rezension folgt) und "Die sieben Schwestern" von Lucinda Riley.
 
3. Welches war euer Jahresflop bisher?
Einen richtigen Flop hatte ich in diesem Jahr noch nicht. Es gab leider ein paar mittelmässige Bücher in diesem Jahr, aber ein richtiger Flop war nicht dabei.
 
4. Habt ihr euch Neujahresvorsätze vorgenommen? Habt ihr sie noch eingehalten oder schon gebrochen?
Das habe ich vor Jahren aufgegeben...
 
5. Was ist eure Lieblingsfarbe?
Königsblau gehört definitiv dazu und so eine richtig leuchtende Facette von grasgrün. Violett in fast allen Kombinationen...ich mag es vor allem bunt und ich mag als Einzelfarbe kein Orange und kein Gelb.

6. Wenn ihr euch eine Woche in einer bestimmten ausländischen Küche versuchen müsstet: Welche würdet ihr wählen?
Italienisch....hmmmm. Jede Form von Pasta und vor allem die fantastisch zubereiteten Gemüsegänge und selber gemachten, stundenlang gekochten Saucen....
 
7. Was ist euer Lieblingseis? Oder esst ihr gar kein Eis?
Ich liebe Zitronensorbet mit heisser, dunkler Schokoladensauce oder auch Grünteeeis. Generell habe ich Sorbets lieber, weil ich Milch so ziemlich überhaupt nicht vertrage.
 
8. Wie viel Zeit nehmt ihr euch täglich oder wöchentlich zum Lesen?
Im Moment bin ich froh, wenn ich pro Tag eine Stunde schaffe.
 
9. Welches Genre würdet ihr nie lesen wollen und warum?
Sag niemals nie, sage ich da nur dazu. Ich bin grundsätzlich für vieles offen und auch sehr neugierig. Darum würde ich wahrscheinlich ein Buch nicht aufgrund seines Genres ablehnen.
 
10. Was würdet ihr machen, wenn ihr einen Tag ohne Strom auskommen müsstet? Würde es euch schwerfallen?
Nein, überhaupt nicht. Wasser kochen zum Duschen würde schwer. Aber darauf würde ich dann wahrscheinlich einfach verzichten. Und Tee würde ich mir dann halt irgendwo heiss kaufen.
Ich würde meinen Tag eigentlich ganz genau gleich gestalten wie sonst. An der Hochschule üben kann ich auch ohne Strom und lesen so oder so auch. Mails beantworten usw. würde ich einfach verschieben. Für einen Tag wäre das kein Problem. Für eine längere Zeitspanne müsste ich natürlich eine Lösung finden. Aber vielleicht gäbe es dann an der Hochschule Strom, dann könnte ich einfach dort alles erledigen.
 
Entschuldigt bitte die Verspätung, aber nun habe ich es endlich geschafft, die Fragen zu beantworten.
 
Ganz liebe Grüsse
Livia 

11. gemütliches Lese-Miteinander am Freitag, 8.5.15

Hallo ihr Lieben, seid ihr gut in die Woche gestartet?

Da das letzte gemütliche Lese-Miteinander eine ziemliche Enttäuschung war für mich, hatte ich bis jetzt keine Lust, ein weiteres zu veranstalten. Nun kribbelt es aber wieder in meinen Fingern und ich möchte euch alle ganz herzlich einladen, am Freitag, 8.5.15 ab 18.00 Uhr mit mir zu lesen.
Das 11. gemütliche Lese-Miteinander wird unter meinem Buchthema des Monats, nämlich unter dem Motto Aufräumen, stattfinden.

Wer SuB-Leichen oder schon lange begonnene Bücher (oder auch ausgeliehene Bücher, die schon lange zurück gegeben werden wollen) hat, darf diese und selbstverständlich auch alle anderen Bücher am Freitag zusammen mit mir lesen.
Von Nadja benötige ich immer noch die Kontaktadresse um den Buchgewinn zu versenden und den Gewinn für Kathi habe ich heute abgeschickt (entschuldige bitte die Verspätung, ich hatte einfach zu viel um die Ohren).

Heute bitte ich euch alle darum, ein wenig Werbung zu machen, damit wir am Freitag eine tolle Runde sind und uns auch schön gemütlich austauschen können.

Ich freue mich schon jetzt auf eure Anmeldungen und die Links zu eurem Post unter diesem Post oder unter dem Startpost am Freitag.

Alles Liebe euch und bis bald
Livia

Buchthema im Mai und Leseliste Mai

Nun ja, ich wollte euch das neue Buchthema eigentlich schon vor einer Woche präsentieren, damit sich einige Lesesüchtigen noch anschliessen können. Aber es hat sich mal wieder alles irgendwie anders entwickelt.

Trotzdem möchte ich euch hier noch mein Buchthema im Mai präsentieren.
Im Mai lese ich Bücher zum Thema Aufräumen und dies aus einem ganz einfachen Grund: die Leseliste vom April konnte ich alles andere als abhaken und zudem liegen noch ein bereits begonnenes und zwei ausgeliehene Bücher bei mir herum, die ich alle noch unbedingt beenden und lesen möchte. Wer mitmachen will ist herzlich dazu eingeladen.


Im Mai werde ich folgende Bücher lesen:
  1. Das Buch der Nacht - Deborah Harkness (Rezensionsexemplar)
  2. Ismaels Orangen - Claire Hajaj (Rezensionsexemplar)
  3. Verloren - Michaela Harich (Leserunde bei Lovelybooks)
  4. Eine kurze Geschichte des Glücks - Thommie Bayer (SuB-Leiche)
  5. Selection, die Elite - Kiera Cass (ausgeliehenes Buch)
  6. Secondhand-Zeit - Swetlana Alexijewitsch (bereits begonnen)
  7.  Ernest Hemingway - Paris, ein Fest fürs Leben (SuB-Leiche)
  8.  Sergej Sergejewitsch Prokofjew Taschenbuch  Natalja P. Sawkina (ausgeliehenes Buch)

Lese-Satistik April 2015

Hallo ihr Lieben

Der April hatte es definitiv in sich, aber leider nicht lesetechnisch. Wie immer hat der Buchmonat April absolut toll begonnen und dann ist ja der Liebste ganz überstürzt und unvorbereitet zu mir gezogen und nun suchen wir eine schöne und grössere Wohnung, die wir im Idealfall ab Juli 2015 beziehen können.

Somit musste und wollte einiges organisiert werden. Besichtigungen, Wohnungsbewerbungen, verschiedenste Aufräumaktionen und ganz viele Zukunftspläne haben dafür gesorgt, dass ich weder Zeit, noch viel Lust zum Lesen hatte. Manchmal gibt es im Leben einfach andere Prioritäten und wir geniessen jetzt die Zeit, die wir miteinander haben und die Wohnungssuche sehr. Bald wird der Liebste hoffentlich eine neue Stelle antreten und dann haben wir auch nicht mehr so viel Zeit zum Planen oder um uns einfach nur zu sehen und darum möchten wir so viel wie möglich am liebsten schon gestern erledigt haben.

Trotzdem habe ich im April fünf Bücher geschafft, die farblich alle aufeinander abgestimmt waren, was definitiv nicht Absicht war, aber nun auf dem "Gruppenbild" ganz schön aussieht. Leider hatte ich noch nicht wirklich viel Zeit für die Rezensionen, aber ich liefere alles nach, versprochen :-)
Und dies war mein Lesemonat April:


Der Engelmacher - Stefan Brijs

Wolfheim, in der Nähe von Aachen: Nach zwanzig Jahren Abwesenheit kehrt Dr. Victor Hoppe in seinen Geburtsort zurück. Die Dorfbewohner misstrauen ihm. Und sie wundern sich über die drei Babys, die er dabei hat: Es sind offensichtlich Drillinge, und alle sind von einer Hasenscharte entstellt. Doch als der Doktor einem Jungen aus dem Dorf das Leben rettet, ändert sich seine Lage. Man fasst Zutrauen zu ihm. Bis eines Tages die Kinderfrau der Drillinge eines plötzlichen Todes stirbt…

"Der Engelmacher" ist mein bisheriges Jahreshighlight. Die Handlung dieses Buches, das sowohl Krimielemente, als auch eine Gesellschaftsstudie und ganz viele interessante Biologiestunden beinhaltet, ist düster, abgründig, beklemmend und berührend und der Autor schafft es, seinen Protagonisten sehr feinsinnig zu beschreiben und uns Gründe für Handlungen zu liefern, die wir sonst nicht nachvollziehen können, nun aber verstehen und vielleicht sogar akzeptieren können.

Rezension folgt



Das Glück wächst nicht auf Bäum - Wendy Wunder

Hannah ist schüchtern, angepasst und fällt ungern auf. Zoe ist impulsiv, temperamentvoll und liebt es, unsinnige Dinge zu tun. Hannah und Zoe sind beste Freundinnen. Nichts und niemand könnte sie trennen. Als Zoe den Drang verspürt, aus ihrer kleinen Heimatstadt in New Jersey zu verschwinden, zögert Hannah keine Sekunde, sie zu begleiten. Gemeinsam machen sie sich mit ihrem Auto auf und lassen alles hinter sich: ihre Eltern, ihre enttäuschten Lieben, das College. Und während sie Tornados jagen, Kermit befreien und neue Freunde finden, begreift Hannah immer mehr, was Zoe ihr zeigen will: dass das Leben wunderschön ist, dass man Grenzen einreissen darf, dass es Spass macht, mutig zu sein. Und Hannah weiß auch, dass ihnen vielleicht nicht mehr viel Zeit bleibt – denn Zoe ist krank und jeder Tag mit ihr ein kostbares Geschenk.


Dieses Buch hat spannend, durchdacht und berührend begonnen und wurde dann leider eine riesige Enttäuschung für mich. Obwohl der Schreibstil mich voll und ganz überzeugen konnte, verlor die Handlung ihren Sinn fast vollständig und ich habe dieses Buch am Ende sehr gerne zur Seite gelegt.


Meine Rezension


Strandgut - Gerlinde Kurz

Es sollte eine unbeschwerte Woche auf einer Nordseeinsel für Jakob und Hannah sein – doch dann bringt die Begegnung mit einer alten Frau alles durcheinander. Woher kennt sie Jakob, obwohl sie ihn noch nie gesehen haben kann? Was hat es mit den Briefen auf sich, die Hannah und er gefunden haben? Und warum sieht der Junge auf dem Foto in der Wohnung der alten Frau Jakob so ähnlich?
Jakob versucht die ausgegrabenen Briefe zu entziffern – und stösst auf eine schier unglaubliche Geschichte: Die alte Frau, die ihn seltsamerweise zu kennen schien, hat im Zweiten Weltkrieg unter Lebensgefahr einen jüdischen Verfolgten in ihrem Schuppen versteckt, gesund gepflegt und ihm dann zur Flucht nach Dänemark verholfen. Aber was hat das alles mit Jakob zu tun? Nur die alte Frau kann ihm helfen. In einer wagemutigen Aktion entführen Jakob und Hannah sie aus dem Krankenhaus…
 
Dieses charmante Jugendbuch hat mich bestens unterhalten, mich in eine träumerische und noch sehr unverbrauchte Welt junger Menschen und in die Vergangenheit einer spannenden alten Dame entführt. In einer liebevollen Sprache werden auch eher ernste Themen beschrieben und in einen stimmigen Kontext mit der durchdachten und amüsanten Handlung gebracht. Sehr lesenswert!

 

Liebe und andere Fremdwörter - Erin McCahan

Josie spricht viele Sprachen. Sie spricht Highschool, College, Freundinnen, Boyfriend, Schlussmachen und sogar die Sprache der Hübschen Mädchen. Aber keine davon ist ihre Muttersprache. Und Liebe? Die fremdeste Sprache von allen.
Als aber der Zeitpunkt gekommen ist, an dem fliessende Kenntnisse in Wahrer Liebe nötig sind, um eine bevorstehende Katastrophe abzuwenden, ist Josie gezwungen, ihre Gefühle für den Jungen zu erforschen, der behauptet, sie zu lieben; für die Schwester, die Josie liebt, aber nicht immer mag; und für den besten Freund, der bisher nicht ein Wort gesagt hat – zumindest nicht in einer Sprache, die Josie spricht.

"Liebe und andere Fremdwörter" ist ein spannendes, intelligentes und unglaublich komisches Jugendbuch, das wohl kein Auge trocken lässt. Josies Erklärungen der Welt und ihre Suche nach Antworten versetzen uns Leser in die Zeit unserer ersten unschuldigen Verliebtheit zurück und lassen uns an ihren durchdachten Ideen teilnehmen, was definitiv ein Leseerlebnis ist.

Rezension folgt


Der kleine Trommler - Dai Sijie
Zum ersten Mal seit dem Welterfolg von »Balzac und die kleine chinesische Schneiderin« erzählt Dai Sijie gespenstisch gute Geschichten aus dem heutigen China. Seine Helden: ein Junge, der zum Zirkus will, die Tochter des Stauseewächters und der Sohn der Schmiedin – drei wahrhaft tragikomische Leben, geschildert mit bezaubernder Leichtigkeit.

Die drei Geschichten aus dem heutigen China haben mich berührt und noch längere Zeit beschäftigt. Gestochen scharfe Bilder und eine Eindringlichkeit, die ihresgleichen sucht machen Dai Sijies Erzählstil zu etwas ganz Besonderem. Eine stille Beklemmung aber auch ein trockener Humor begleiten jede der drei Geschichten und lassen tief in eine Kultur blicken, die mir sonst eher fremd ist.

Rezension folgt


Der April in Zahlen:
Gelesene Bücher: 5
Gelesene Seiten: 1552
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 51.75 Seiten
Neuzugänge: 2
Aktueller SuB-Stand: 193




Neuzugänge:
Ab jetzt werde ich meine Neuzugänge - wenn es nicht so viele sind, dass sie einen eigenen Post benötigen - in die Lese-Statistik einbinden. Ich versuche in Zukunft nämlich, qualitativ hochwertigere, dafür aber nicht zu viele Posts zu schreiben. Manchmal fühle ich mich nämlich von der Flut an nicht wirklich inhaltlich wertvollen Posts auf anderen Blogs richtiggehend überflutet und ich möchte, dass ihr dies nicht ganz so empfindet, weshalb ich dankbar für jede Rückmeldung bin.

Im April haben mich folgende Bücher erreicht:


"Liebe und andere Fremdwörter" von Erin McCahan, das ich bereits verschlungen und geliebt habe gehört definitiv zu den lesenswerten Jugendbücher. Ich kann es euch allen nur empfehlen.

Am letzten Tag des Monats hat mich dann noch das lange ersehnte Buch "Verloren - Das Spiel von Licht und Schatten" von Michaela Harich erreicht. Mit diesem Buch darf ich an einer Leserunde bei Lovelybooks teilnehmen, worauf ich mich schon von Herzen freue.