Die falsche Fährte, Rezension

Peinlich aber wahr: jetzt erst schaffe ich es, die letzte Rezension aus dem Oktober zu verfassen. So spät war ich noch nie. Die Rezensionen für den November folgen aber schon bald.

Die falsche Fährte, Wallanders sechster Fall - Henning Mankell

Beschreibung des Verlages:
Der Selbstmord eines jungen Mädchens ist nur der Auftakt zu einer dramatischen Jagd nach einem Serienkiller, der in der Maske eines Indianers tötet. Wallander steht vor einer der kompliziertesten Ermittlungen seiner Laufbahn: Welche Verbindung gibt es zwischen den Opfern, einem pensionierten Justizminister, einem bekannten Kunsthändler, einem kleinen Hehler und einem Finanzhai? Warum hat der Täter sie alle auf so grausame Weise ermordet? Schon bald stellt sich heraus: Nicht nur der Mörder agiert mit erschreckender Kaltblütigkeit, sondern auch die ermordeten Männer haben entsetzliche Verbrechen begangen - ein alptraumhaftes Szenario. Und Wallander ahnt weder, welche Rolle er selbst in den rituellen Handlungen des Mörders spielt, noch welches Entsetzen ihn mit der Enthüllung von dessen Identität erwartet. Tief im Innern weiss Wallander, dass es eine Verbindung zwischen der Selbstverbrennung des jungen Mädchens und einer kranken Täterseele gibt.

Meine Meinung:
Auf dieses Buch habe ich mich total gefreut und erst beim Lesen habe ich bemerkt, dass ich dieses Buch vor laaaaanger Zeit schon einmal gelesen habe (da war ich noch richtig jung). "Die falsche Fährte" hat mir aber total gut gefallen und ich war einmal mehr begeistert von Mankells Schreibstil und konnte es sehr geniessen, wieder darin einzutauchen. Diese Geschichte ist in ihrer Abgründigkeit einzigartig. Gesellschaftliche Missstände und fiese Machenschaften von hohen Tieren der Wirtschaft und Politik werden zu eindrücklichen Verstrickungen verknüpft und die daraus resultierende Tragik ist erschreckend realitätsnah und aktuell. Auch wenn dies Wallanders sechster Fall ist, spielt es übrigens keine Rolle in welcher Reihenfolge seine Bücher gelesen werden.

Schreibstil und Handlung:
Mankell beschreibt genau und sein Schreibstil ist sehr eindringlich und obwohl das Tempo nicht so rasend schnell dahinfliesst, wie in aktuellsten Kriminalromanen, so wird die Lektüre doch nie langweilig oder gar zähflüssig. Besonders gut gefallen mir bei Mankell jeweils die sympathischen und authentischen Beschreibungen von Wallanders Gedankenwelt. Vor allem die Beziehung zu seinem Vater und seine persönliche Betroffenheit von diesem Fall sind einfühlsam beschrieben. Auch gefallen mir die verschiedenen Personen auf dem Revier und ihre Lebensgeschichten sowie die zwischenmenschlichen Beziehungen sehr gut.
Die Handlung ist so aufgebaut, dass sie sich immer mehr zuspitzt. Immer wieder blendet sie auch die andere Seite, den Mörder ein und erzählt von seinen Tatvorbereitungen und Gedankengängen. Schnell wird klar, dass Wallander in einer ganz grossen Sache ermitteln muss, die ihm so nahe geht, wie vorher kaum ein Fall.

Meine Empfehlung:
Als grosser Fan von Mankell, kann ich auch diesen Roman nur von Herzen empfehlen. Wer ganz grosse Spannung und Tiefgang erwartet, ist mit Kriminalromanen von Henning Mankell sehr gut beraten.

Zusätzliche Informationen:
Titel: Die falsche Fährte
Originaltitel: Villospår
Autor: Henning Mankell
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Schwedisch
Taschenbuch: 512 Seiten
Übersetzt von: Wolfgang Butt
Verlag: dtv
ISBN 978-3-423-21216-8
Erschienen: 1999

3 Kommentare:

  1. Hallo liebe Livia! :)

    Diese Rezension ist sogar noch aus dem Oktober? Tust du dir gar nicht schwer, wenn das Lesen eines Buches schon so lange her ist, mit dem Schreiben der Rezension? Ich hätte "Angst", dass ich mich gar nicht mehr so genau erinnern könnte und mir das Schreiben, je mehr Zeit vergehen würde, immer schwerer fallen würde. Oder machst du dir während dem Lesen immer Notizen, die du dann für die Rezension zur Hand nimmst, sodass deine Erinnerungen nicht verloren gehen können?

    Ha, das ist mir aber auch noch nie passiert: also dass ich ein Buch zu lesen begonnen habe und dann gemerkt habe, dass ich es schon vor etlichen Jahren gelesen habe. :D

    Du machst mir mit deiner Rezension jedenfalls richtig Lust auf ein Buch von Mankell. Ich möchte unbedingt eines Tages mal einen Krimi von ihm lesen. Tiefgang und Spannung hört sich großartig an und erinnert mich sehr an meine Elizabeth George Krimis, die genauso sind und ich über alles liebe. :)

    Alles Liebe ♥,
    Janine

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  2. Ach ja: Ich habe seit ein paar Tagen Firefox und konnte mir nun endlich all deine Fotos von deinen Reisen ansehen, die mir vorher nicht angezeigt wurden! :-)) Sehr, sehr schöne Bilder hast du da geschossen.

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    1. Liebe Janine

      Vielen Dank für dein Kompliment.

      Ich kann mir eigentlich immer sehr gut merken, was ich zu einem Buch schreiben will und wie es mir gefallen hat. Ganz selten mache ich mir Notizen, aber meistens klappt es ohne ganz gut. Häufig blättere ich aber beim Schreiben der Rezi noch einmal ein wenig im Buch herum.

      Vielleicht war es bei diesem Buch aber auch einfach gar kein Problem, weil ich es schon einmal gelesen hatte :-)

      Ganz liebe Grüsse
      Livia

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